Eishockey: Der EHC Lazarett

Bei den Eishacklern des EHC München fallen derzeit immer wieder wichtige Stars aus. „Soll wohl so sein”, sagt Manager Winkler.
von  Gregor Röslmaier

Bei den Eishacklern des EHC München fallen derzeit immer wieder wichtige Stars aus. „Soll wohl so sein”, sagt Manager Winkler.

München - Es hat ein Scherz sein sollen, ein bisschen Galgenhumor, den Stefan Schneider gerne mag. Bereits vor gut einer Woche kam der Stadionsprecher nicht umhin, seinen Klub mit einem Hauch Sarkasmus umzubennen: „Statt EHC Red Bull München sollten wir uns lieber EHC Lazarett München nennen”, sagte er da.

Denn die Zahl der Ausfälle wird immer dramatischer. Jedes Spiel wird zu einem einzigen Kraftakt und die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Es wird nicht besser. Der EHC kommt auf dem Zahnfleisch daher. Beim Auswärtsspiel in Iserlohn werden auch Ryan Kavanagh und Christian Wichert ausfallen. Kavanagh plagen Magen-Darm Probleme. Steckt er noch weitere Mannschaftskameraden in der Kabine an, geht das Personal aus.

„Anscheinend soll das diese Saison wohl so sein”, sagt Manager Christian Winkler genervt. Dazu kommt noch, dass auch Christian Wichert angeschlagen ist und mit Schulterproblemen ausfällt. Neben den, wegen einer Gehirnerschütterung, langzeitverletzten Brent Aubin und Klaus Kathan, sind wenigstens Kapitän Felix Petermann und Toni Ritter auf dem Weg der Besserung. Beide trainierten wieder voll mit und sind schon wieder belastbar. „Es fehlt eben noch die Kondition, da kannst du neben dem Eis machen was zu willst", sagt Ritter. Auch Uli Maurer greift wieder ins Geschehen ein: „Ich bin ganz ehrlich: Bei den letzten Auswärtsspielen war ich auch nicht dabei, weil ich es satt habe, Spiele von draußen anzuschauen. Das habe ich in meiner Kariere schon viel zu oft gemacht", sagt der Stürmer. Der 27-Jährige hatte sich einen Sehnenanriss in den Hüftrotatoren zugezogen und musste, mal wieder, in die Reha.

Wenigstens konnte Maurer sich durch seine Verletzung auf seinen Nebenjob als Kassenwart in der Mannschaft konzentrieren. „Das ist das einzig erfreulich: Durch die Siege kam da einiges zusammen.” Gegen ihre Ex-Teams loben die Spieler Siegprämien aus, die dann in die Kasse fließen. Doch wirklich trösten kann Maurer das nicht: „Da spielen mit Blake Wheeler und Paul Stastny NHL-Stars bei uns und ich kann nicht dabei sein – das ist bitter." Die Leidenszeit für Maurer und den EHC sollte nach dem Wochenende vorbei sein. Wenn alles gut geht, sind es mit Kathan und Aubin dann nur noch zwei Verletzte beim EHC Lazarett München. 

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