Eishockey Champions League: Berner Krimi - EHC München vor Viertelfinale
Bern - Noch 99 Sekunden waren auf der Spieluhr, da zappelte der plötzlich im Kasten des SC Bern.
Ein Schock für die 13.763 Fans in der Berner Arena an diesem Halloween-Tag. Als Schock-Monster hatte sich Maximilian Kastner hervorgetan. Es war das 3:2 für den EHC Red Bull München, den deutschen Double-Meister, gegen den 15-maligen und amtierenden Schweizer Titelträger. Es war der Siegtreffer für die Münchner im Hinspiel des Achtelfinales der Champions League.
Und: Es war der Triumph in diesem Berner Krimi, bei dem die Schweizer 51 Mal aufs Tor schossen, die Münchner nur 35 Mal. Doch EHC-Goalie Danny aus den Birken wuchs in der Partie über sich hinaus, brachte die Berner schier zur Verzweiflung. "Die Mannschaft gewinnt, nicht ein einzelner Spieler", sagte aus den Birken bescheiden: "Es war ein sehr gutes, sehr schnelles Spiel." Nach der Berner Führung durch Andrew Ebbett (14.) hatten Keith Aucoin (22.) und Andreas Eder (24.) zurückgeschlagen. Nach Justin Kruegers Ausgleich (27.) war es eben Kastner, der die Entscheidung brachte (59.).
Der EHC München kommt auf dem Zahnfleisch daher
"Meine Jungs waren bereit. Ich bin sehr stolz darauf, wie sie gespielt, gefightet und gewonnen haben", sagte Münchens Erfolgstrainer Don Jackson, "wir haben 60 Minuten gut gespielt, aber uns ist sehr bewusst, dass diese Serie mindestens 120 Minuten hat. Wir führen mit einem Tor, das ist alles. Das gehört es zu verteidigen."
Das Rückspiel steht am Dienstag (19:30 Uhr) in der Olympia-Eishalle an. Das Weiterkommen geht ausschließlich nach Punkt- und Torverhältnis. Auswärtstreffer zählen anders als im Fußball nicht doppelt. Sollte das Torverhältnis nach der regulären Spielzeit des Rückspiels ausgeglichen sein, gibt es Verlängerung. "Es war ein sehr intensives Spiel mit dem glücklicheren Ende für uns", sagte Matchwinner Kastner, "als ich kurz vor dem Ende den Pass von Frank Mauer bekommen habe, wollte ich das Ding nur aufs Tor bringen. Super, dass die Scheibe reingegangen ist."
Speziell, weil der EHC, der am Freitag (19:30 Uhr) im bayerischen Derby bei den Augsburger Panther ran muss, ein bisschen auf dem Zahnfleisch daherkommt. Jackson muss weiter auf die Stürmer Dominik Kahun, Jon Matsumoto, Mads Christensen (alle Oberkörperverletzungen) und Jerome Flaake (Beinverletzung) – also eine komplette Angriffsreihe – verzichten. "Wir hoffen, dass zumindest beim Rückspiel der ein oder anderen zurück ist", sagte Goalie aus den Birken, "denn dann sind wir noch viel stärker."
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