Eine Wucht! EHC holt Sloan

Der Verteidiger (36) wechselt nach München. Sein Check beendete 2010 Neville Rauterts Karriere – doch der gibt Winkler sein Okay.
Matthias Kerber |
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Ein Verteidiger, der auch mal Tore schießen kann: Blake Sloan.
oh Ein Verteidiger, der auch mal Tore schießen kann: Blake Sloan.

Der Verteidiger (36) wechselt nach München. Sein Check beendete 2010 Neville Rauterts Karriere – doch der gibt Winkler sein Okay

MÜNCHEN Stanley-Cup-Sieger 1999, Bronze-Medaillengewinner bei der WM 2004, deutscher Meister und Pokalsieger 2007 – mit dieser Vita ist der letzte Neuzugang Blake Sloan der höchstdekorierte Star, der jemals für den EHC Red Bull München auf Puckjagd ging. Der US-Verteidiger unterschrieb beim EHC für ein Jahr. „Er war mein Wunschspieler”, sagte Trainer Pat Cortina über den 36-Jährigen, der zuletzt bei Ligakonkurrent Wolfsburg spielte.

„Wir haben eine junge, hungrige Mannschaften, da brauchten wir noch einen Routinier, der mit seiner Erfahrung hilft”, sagte Manager Christian Winkler, „Blake ist perfekt für uns. Er wird die Lücke füllen, die unser bisheriger Kapitän Stéphane Julien hinterlassen hat, als er sich entschied die Karriere zu beenden. Blake ist ein extrem defensivstarker Spieler, der robust ist, der sehr hart spielen kann.”

Wie hart der 325-malige NHL-Spieler Sloan mit seinen 1,78 Körpergröße und 91 Kilo Körpergewicht ist, musste der ehemalige EHC-Spieler Neville Rautert erfahren. Der im Jahre 2010 im Spiel gegen Wolfsburg einen harten Check von Sloan abgekriegt und dabei seine zweite Gehirnerschütterung hintereinander in kurzer Zeit erlitt. Rautert wurde daraufhin mit dem Second Impact Syndrom (SIS) diagnostiziert. Personen, die unter SIS leiden, können bei jeder weiteren Gehirnerschütterung schwere Schäden erleiden, es gab auch bereits Todesfälle. Rautert musste seine Karriere beenden. „Als wir intern über eine Verpflichtung von Sloan diskutiert haben, war es mir sehr wichtig, vorher mit Neville darüber zu sprechen”, sagte Winkler, „ich wollte, dass Neville zustimmt, bevor wir Sloan holen. Er hat nur gemeint: Das ist ein Superspieler, er wird euch helfen. Alles, was dem EHC hilft, hat mein Okay.”

Die AZ fragte direkt bei Rautert nach: „Der EHC hat meinen Segen. Ich bin sicher, dass die Aktion damals keine Absicht war. Sloan ist kein dreckiger Spieler, der darauf aus ist, andere zu verletzen. Das ist Eishockey, da kommt es nun mal zu Verletzungen. Ich war in dem Moment nicht auf einen Check vorbereitet, er hat mich voll erwischt. Es hatte schlimme Folgen, aber ich mache Sloan keinen Vorwurf.”

Rautert leidet immer noch unter den Folgen seiner insgesamt vier schweren Gehirnerschütterungen, die er in seiner Karriere erlitten hat. „Es ist jetzt eineinhalb Jahre her, die ersten sechs Monate ging es mir wirklich dreckig und ich habe bei körperlichen Anstrengungen immer noch Probleme”, so Rautert, „aber im Alltag geht es jetzt ganz okay. Ich denke, wenn Sloan dann in München ist, werden wir mal einen Kaffee zusammen trinken.”

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