Ein Schuss Überheblichkeit

Der EHC kassiert in Bietigheim die vierte Auswärtspleite in Serie – und das ausgerechnet vor dem Pokalfinale am Dienstag in Bremerhaven.
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Geht dem EHC ab: Torjäger Martin Schymainski  laboriert an einem Mittelfußbruch.
Rauchensteiner/Augenklick Geht dem EHC ab: Torjäger Martin Schymainski laboriert an einem Mittelfußbruch.

Der EHC kassiert in Bietigheim die vierte Auswärtspleite in Serie – und das ausgerechnet vor dem Pokalfinale am Dienstag in Bremerhaven.

MÜNCHEN Die Woche der Wahrheit, die Manager Christian Winkler für den EHC München proklamiert hatte, sie begann mit einer Ernüchterung. 1:4 verlor der Vizemeister bei Meister Bietigheim, es war die vierte Auswärtsniederlage in Serie (1:4 in Hannover, 2:3 in Schwenningen, 2:3 in Crimmitschau). Und das ausgerechnet vor dem Zweitliga-Pokalfinale am Dienstag bei den Fishtown Penguins in Bremerhaven, wo der EHC den ersten Titel seiner Vereinsgeschichte gewinnen will.

„Wir haben das Spiel in Bietigheim mit dummen individuellen Fehlern hergeschenkt. Das zweite Drittel, in dem wir vier Tore kassierten, war zum Vergessen“, sagte Kapitän Andreas Raubal vor dem Spiel gegen Dresden.

Die AZ analysiert die Auswärtsschwäche des EHC.

Mentale Stärke

„Im Moment, fehlen uns die letzten zwei Prozent. Wir unterstellen keinem, dass es Absicht ist, aber es ist so. Daheim machen die Fans das weg, auswärts nicht“, sagt Co-Trainer Peppi Heiß, „es kommt zu schnell Unruhe auf, wenn es nicht so läuft.“ Manager Winkler sagt: „Wir wissen, der Charakter stimmt. Aber trotzdem ist mancher mit einem Schuss Überheblichkeit an gewisse Partien rangegangen.“ Kapitän Raubal: „Unser Spiel basiert darauf, dass wir immer alles geben, da ist manchmal der Kopf leer. Aus solchen Tiefs sind wir aber immer gestärkt hervorgegangen.“

Disziplin

Der EHC kassierte zuletzt viele Strafen. „Da waren dumme Sachen dabei“, sagt Heiß, „das passiert, wenn man einen Schritt zu langsam ist. Wenn das geschieht, versucht man sich mit anderen Mitteln zu helfen.“

Das Gefüge

Der EHC lebt von seiner Geschlossenheit. „Darauf müssen wir uns wieder konzentrieren, auf die einfachen Dinge. Wir gewinnen als Team, nicht als Einzelspieler. Aber es hat etwas Geduld gefehlt, da wollte jeder der sein, der das Spiel dreht.“ Winkler: „Einige Fehler basieren darauf, dass ein Spieler zu viel will. Da brauchen wir mehr Cleverness, mehr Geduld.“

Die Verletzten

Seit zehn Wochen spielt der EHC nicht mehr in Komplett-Besetzung. Winkler: „Da musste der Trainer viel rumpuzzeln, die Angriffslinien ändern. Da passt nicht jedes neue Teil sofort zum anderen.“ Kapitän Raubal: „Klar, das merkt man. Aber wir haben zu viele Punkte hergeschenkt. Ich denke, die Konkurrenz ist diese Saison härter als zuletzt. Aber wir wollen zu den Playoffs ganz weit vorne stehen, damit wir möglichst lange Heimrecht haben.“

Das gute Omen fürs Pokalfinale in Bremerhaven: Im Pokal spielte der EHC stets auswärts – und gewann immer.

Matthias Kerber

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