Ein Pendler im Kasten

Torhüter Jochen Reimer wird von Düsseldorf bezahlt – und überzeugt beim EHC. Die Münchner gewinnen nach dem Ravensburg-Spiel auch noch 5:1 beim SC Riessersee.
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Jochen Reimer spielt mit der EHC München in der 2. Liga.
Rauchensteiner/Augenklick Jochen Reimer spielt mit der EHC München in der 2. Liga.

Torhüter Jochen Reimer wird von Düsseldorf bezahlt – und überzeugt beim EHC. Die Münchner gewinnen nach dem Ravensburg-Spiel auch noch 5:1 beim SC Riessersee.

MÜNCHEN Wenn Christian Winkler über Jochen Reimer spricht, könnte man meinen, der Manager des EHC München hätte einen neuen Lieblingsspieler gefunden. „Der ist unglaublich bodenständig, hat überhaupt keine Star-Allüren. Und das, obwohl er weiß, dass er ein richtig guter Torhüter ist“, sagt Winkler.

Stammspieler ist der hoch gelobte 23-Jährige aber nicht, beim 3:2-Sieg n. P. gegen Ravensburg am Freitag bestritt Reimer gerade sein erstes Spiel für den EHC. Er hielt u. a. drei Penaltys und überzeugte nicht nur den Manager.

Dabei ist der Goalie eigentlich noch nicht mal die Nummer 2 beim EHC. Denn Reimer gehört den Münchnern nicht. Der Allgäuer wird vom DEL-Klub Düsseldorfer EG bezahlt und trainiert unter der Woche auch mit den Rheinländern. „Am Mittwochabend erfahre ich dann immer, ob ich am Wochenende in München bin“, erklärt Reimer, der von Düsseldorf mit einer Förderlizenz für den EHC ausgestattet wurde, um Spielpraxis zu sammeln.

Davon wird der Eishockey-Pendler viel bekommen. Auch beim gestrigen Derby in Garmisch gegen Riessersee stand Reimer im Tor. Und Reimer überzeugte. Der EHC gewann 5:.Tore: Heatley, Wycisk, Reid, Buchwieser, Kompon). „Toll“, jubelte Winkler, der über Reimer sagte: „Er war eine Stütze.“

Die soll er noch oft sein. „Er soll so oft wie möglich zu uns kommen, in Düsseldorf sitzt er ja doch nur auf der Bank“, sagte Winkler. Das klingt fast schon so, als ob die vor der Saison getroffene Entscheidung, EHC-Urgestein Joey Vollmer zur unumstrittenen Nummer 1 zu erklären, jetzt schon in Frage gestellt wird. Zumal Reimer als eines der größten deutschen Torhüter-Talente gilt und fünf Jahre jünger ist als Vollmer.

„Nein, Joey muss sich keine Sorgen machen“, beschwichtigt Manager Winkler. „Er ist die Nummer 1. Außerdem hat er bis jetzt auch sehr gut gehalten.“ Allerdings würde die Pause Vollmer „auch gut tun“, glaubt Winkler: „Man muss immer aufpassen, dass sich Torhüter nicht überspielen.“ Und: „Konkurrenz beflügelt.“

Momentan scheint das auch Vollmer so zu sehen. „Wir verstehen uns wirklich super. Er ist sehr nett, sehr witzig und vor allem sehr gut“, sagt Reimer über den Rivalen. „Den Joey kannst du immer ins Tor stellen.“ Das wird der EHC auch wieder tun. Wenn Reimer so gut beim EHC halten sollte, dass er dauerhaft wieder zurück nach Düsseldorf müsste. Vollmer hätte vermutlich nicht allzu viel dagegen.

Filippo Cataldo

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