„Ein großer Tag fürs Münchner Eishockey“
Volle Halle, voller Erfolg! Der EHC München sorgt vor 11000 Fans in der ausverkauften Olympiahalle für ein Eishockey-Spektakel der Extraklasse, schlägt Rivale Augsburg mit 5:0 und feiert eine Riesenparty.
München - Samstagabend werden Uli Maurer und Martin Buchwieser daheim in Garmisch ihren Freund Felix Neureuther besuchen. Die zwei EHC-Cracks und das Slalom-Ass feiern gemeinsam ins neue Jahr hinein.
Neureuther wird sich ins Zeug legen müssen, um sich zu revanchieren. Denn am Freitag haben die beiden Eishockeyspieler mit ihren Kameraden den 11000 Zuschauern in der ausverkauften Olympiahalle beim 5:0 im Derby gegen Augsburg einen Abend beschert, den EHC-Präsident Jürgen Bochanski so beschrieb: „Riesenspiel! Wahnsinnsstimmung! Besser geht's nicht!“ Und der beeindruckte Chefcoach Pat Cortina sagte:
„Das war ein großer Tag fürs Münchner Eishockey.“ Wohl wahr. Schon vor dem ersten Bully beim ersten Spiel des EHC in der Olympiahalle hatte Neureuther auf der Tribüne „eine richtige Gänsehaut“. Bereits beim Einlaufen der Mannschaften sei die „tolle Derby-Atmosphäre“ zu spüren gewesen. Diese Beobachtung machte Neureuther noch bevor der EHC auch nur ein Tor erzielt und weit bevor dieses beinahe magische zweite Drittel begonnen hatte.
Spätestens als Kapitän Stephane Julien sein Team in der 21. Minute in Führung brachte, Goalie Sebastian Elwing zwei Minuten später einen Penalty hielt und Maurer im Gegenzug auf 2:0 erhöhte, waren der EHC und seine Fans angekommen in der Olympiahalle. Die altehrwürdige Halle, der nicht die beste Akustik nachgesagt wird, glich einem Tollhaus, als ob man den New Yorker Madison Square Garden samt fanatischer Fans in den Olympiapark verpflanzt hätte.
Später trafen dann noch Martin Schymainski (2) und David Wrigley – und alle EHC-Fans hüpften. Dementsprechend begeistert zeigte sich auch Olympiapark-Chef Ralph Huber: „München braucht diese Vielfalt, wir müssen zeigen, dass München mehr ist als nur Fußball.“ Tatsächlich sangen die Fans sogar: „Die Nummer 1 der Stadt sind wir.“
Huber würde das wohl nicht unterschreiben, meinte aber: „Der EHC war Stadtgespräch in den letzten Tagen und Wochen, das ist auch wichtig für die Jugendarbeit, dass man zeigt, dass der EHC eine so große Halle füllen kann.“ Klar, dass Huber nichts gegen häufigere Umzüge von der Eishalle in die Olympiahalle hätte. „In den Playoffs wäre das schön“, sagte er.
Dann würde vielleicht auch Hep Monatzeder wieder kommen. Münchens zweiter Bürgermeister bezeichnet sich selbst als „großen Eishockeyfan“, bei den EHC-Spielen des EHC sei er aber „leider viel zu selten“. Er müsse abends meistens arbeiten. Doch die Atmosphäre beim Derby scheint auch ihn nachhaltig begeistert zu haben.
„Ich finde toll am EHC, dass sie den Verein so kontinuierlich aufgebaut haben. Das erinnert mich an die Grünen“, sagte er – und stellte dem Klub sogar eine neue Spielstätte in Aussicht: „Ich bin zwar nicht für den Sport zuständig, aber ich finde, München braucht eine neue Halle für den EHC und die Basketballer“, sagte er. D
urch die verpasste Olympia-Bewerbung würde dies „jetzt wahrscheinlich etwas länger dauern, aber die Mittel müssen zu finden sein“. Keine Frage, an diesem Abend hat das Münchner Eishockey jede Menge neuer Fans gewonnen. Und die Männer, die dazu beigetragen haben, ließen sich am Ende auch standesgemäß feiern:
Als die EHC-Cracks nochmal aus der Kabine kamen und vor die Fan-Kurve fuhren, lief aus den Lautsprechern David Bowie: „Heroes“. Und Manager Christian Winkler meinte berauscht: „Ein Festtag! Ein Traumabend! Das perfekte Erlebnis!“