EHC: Wrigley freut sich aufs Ballett

Der Matchwinner von Ravensburg jubelt als Onkel Dave der Nichte beim Spitzentanz zu und hofft, dass der EHC München seine Sommerpause weiter verkürzt.

RAVENSBURG David Wrigley ist ein Gewohnheitstier und ein Mann mit 1000 Marotten.

Deswegen zog er sie auch am Donnerstag wieder alle durch, so wie immer. „Ich mache am Spieltag immer alles identisch. Ich skate die gleichen Wege beim Einlaufen, ich suche mir die Ziele in identischer Reihenfolge, ich tape den Schläger identisch. Meine Wasserflasche, mein Tape, alles muss immer an der gleichen Stelle liegen“, sagt der Kanadier, „dann kann ich mich voll aufs Spiel konzentrieren.“

EHC München: Wrigley will eine kurze Sommerpause

Offensichtlich hatte alles seinen Platz gefunden und nichts den 28-Jährigen abgelenkt. Denn beim 3:1-Sieg des EHC in Ravensburg im vierten Halbfinalspiel avancierte Wrigley, der schon in der Saison Toptorschütze des EHC (24 Treffer) war, zum Matchwinner, er profilierte sich als David Doppelpack. „Das tat gut, denn der Anfang der Serie war für mich frustrierend, ich habe den Pfosten und alles andere getroffen, nur nicht ins Tor“, sagte Wrigley, „ich hoffe, die Saison geht noch lange weiter. Die Sommerpause kann gerne warten.“

Und damit seine Familie. Da erwartet Wrigley dann wieder hohe Kultur statt Spielkultur, seine siebenjährige Nichte ist begeisterte Ballett-Tänzerin und Onkel Dave bei den Aufführungen meist dabei. „Solange ich nicht irgendwann eines dieser Kostüme tragen muss, macht das richtig Spaß, dabei zu sein.“ So umkurvt er nur selber die Gegner manchmal wie ein Ballett-Tänzer on Ice.

Matthias Kerber