EHC: Was wird aus Buchwieser?

München - Martin Buchwieser schlug beim Spiel des EHC Red Bull München gegen die Iserlohn Roosters auf der Tribüne immer wieder die Hände vors Gesicht. 1:2 lag der EHC bis zur 51. Minute zurück, ehe die Münchner das Spiel noch drehen konnten und 4:2 gewannen. Buchwieser war zur Untätigkeit verdammt. Aufgrund seines Totalaussetzers im Spiel gegen die Düsseldorfer EG, als er einen Linienrichter wegschubste, muss er momentan eine Acht-Spiele-Sperre absitzen.
„Das ist in dem Spiel saublöd gelaufen, aber ich muss die Sperre akzeptieren. Es macht keinen Spaß, da oben zu sitzen und nichts tun zu können”, sagte Buchwieser der AZ, „vom Gefühl her ist es schlimmer, dass ich wegen der Sperre nicht spielen kann, als wenn ich verletzt wäre. Ich würde dem Team jetzt gerne helfen. Aber ich darf es nicht.”
Die Sperre fuchst ihn richtig. Und es ist nicht der einzige Aufreger um den 23-jährigen Nationalspieler. Da ist noch die Sache mit seinem Vertrag. Einen Einjahresvertrag hatte Buchwieser unterschrieben, das hatte der EHC im Januar 2012 Freude vermeldet. Noch im Januar diesen Jahres hatte Buchwieser bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung erklärt, dass er auf „Signale vom EHC” wartet.
Doch die Signale gab es längst. Denn der Vertrag, den Buchwieser damals unterschrieben hat, ist eigentlich ein Kontrakt bis 2015.
Buchwieser hat eine Ausstiegsklausel für den Sommer
Was denn nun? 2013? 2015? Manager Christian Winkler klärt auf AZ-Nachfrage auf: „Der Vertrag ist bindend bis Ende dieser Saison geschlossen, daher ist es ein Einjahres-Vertrag. Dieser verlängert sich aber automatisch bis 2015, wenn Buchwieser diesen Kontrakt im Sommer nicht kündigt.”
Die AZ weiß: Der Publikumsliebling hat sich in seinen Vertrag eine Ausstiegsklausel, die sowohl für die NHL, als auch andere DEL-Vereine gilt, hineinschreiben lassen.
Bleibt Buchwieser – oder macht er im Sommer den Abflug? „Jeder weiß, dass ich mich in München sehr wohl fühle. Der EHC ist mein erster Ansprechpartner, keine Frage”, sagt Buchwieser der AZ.
Die Entscheidung liegt aber allein beim Nationalstürmer. „Der Ball ist bei Martin, er muss diesen Schritt gehen. Wir sind vor einem Jahr an unsere Schmerzgrenze gegangen, vielleicht sogar darüber hinaus, um ihn zu halten”, sagt Winkler, „wir würden gerne weiter auf ihn bauen, denn Martin ist eine Identifikationsfigur für die Fans und ein sehr guter Spieler. Aber wir wären darauf vorbereitet, wenn er sich anders entscheiden sollte. Es heißt ja immer: Keiner ist unersetzlich. Priorität hat jetzt aber, dass wir die Playoffs erreichen – und nicht eine einzelne Personalie.”