EHC vor dem DEL-Start: Jetzt schlägt's 13!

Von Unglückszahlen will der EHC Red Bull München nichts wissen. Patrick Hager und Co. steht der Sinn danach, endlich wieder den Meisterpokal in die Höhe zu stemmen. Bei den Kölner Haien beginnt die Hatz.
von  Martin Wimösterer
Die CHL-Erfolge waren ein "Booster fürs Selbstvertrauen" sagt EHC-Kapitän Patrick Hager vor dem Saisonstart gegen die Haie.
Die CHL-Erfolge waren ein "Booster fürs Selbstvertrauen" sagt EHC-Kapitän Patrick Hager vor dem Saisonstart gegen die Haie. © City-Press

München - Die 13 - kulturübergreifend wird sie als Unglückszahl angesehen. Steht der EHC Red Bull, der am Donnerstag in seine 13. Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga startet, also vor einer rabenschwarzen Saison? Alles andere als das, findet Christian Winkler, der Managing Director Sports des Red-Bull-Eishockeys.

"Für mich ist die 13 überhaupt keine Unglückszahl", sagt Winkler. Und den Grund lieferte er gleich dazu: Die 13 steht beim EHC für Michael Wolf - mit dieser Trikotnummer führte er den Klub zu drei Meisterschaften. Und die 13. Saison soll beim EHC erstmals seit 2018 wieder für den maximalen Erfolg stehen.

EHC-Neuzugänge um Eder haben ihre Klasse schon nachgewiesen

Kapitän Patrick Hager gibt den vierten Meistertitel als klares Ziel vor. Ein Vorteil im Rennen aus seiner Sicht: "Wir haben keinen großen Umbruch im Kader gehabt."

Und die Neuzugänge wie Verteidiger Ryan McKiernan, Angreifer Andreas Eder und Chris DeSousa, das Sturm-Gifthaferl mit Scoringinstinkt, haben ihre gehobene Klasse bereits nachgewiesen.

Einer der Erfolgsgründe soll die Stimmung sein. Kapitän Hager hatte nach AZ-Informationen während der Vorbereitung für die richtige Atmosphäre im Team eine private Bootstour auf dem Chiemsee organisiert. Da geht die Mannschaft auch mit guter Moral aus kniffligen Phasen, die es zu Beginn der Vorbereitung gab.

Vier Spiele, vier Siege: Für den EHC läuft es bislang wie geschmiert

Seit dem Auftakt im Europacup, in der Champions Hockey League, läuft es beim EHC wie geschmiert. Vier Siege in vier Spielen gab es da, aus Sicht von Hager war es "ein Booster" fürs Selbstvertrauen. Trainer Don Jackson stolz: "Jeder hat sein Scherflein beigetragen." Es seien noch Baustellen zu schließen über den Verlauf der Saison, ehe es nach der Hauptrunde mit ihren 56 Spielen in die Playoffs geht, aber für das Auftaktspiel sollte sein Team erst mal "bereit" sein.

Mit der aktuellen Verfassung ist Jackson zufrieden. Er sinniert: "Sind wir besser als in der vergangenen Saison? Das denke ich schon." Und da ging es bis ins Finale...

Das bessere Ende hatten damals die Eisbären Berlin, die schon im Jahr zuvor den Meisterpokal geholt hatten. Auch, weil sie Mathias Niederberger zwischen den Pfosten wussten.

Die Konkurrenz in der DEL ist beachtlich

Nun ist er als wohl ligaweiter Königstransfer zum EHC gewechselt. Ein Titelhattrick? Für den Nationaltorhüter natürlich eine interessante Aussicht - also sagte er: "Ich sehe hier die besten Chancen, Meister zu werden."

Die Konkurrenz um den Titel ist freilich beachtlich. Die Eisbären und Adler Mannheim sind die gewohnten Rivalen - und im Hintergrund melden nun (wieder) andere Klubs ihre Ansprüche an. Darunter auch EHC-Auftaktgegner Kölner Haie. Vorige Saison saß dem Altmeister noch das Abstiegsgespenst im Nacken, im Sommer öffnete man dann den Geldbeutel und holte mit Nick Bailen einen neuen Star in die Liga.

Manager Winkler meint dazu zur AZ: "Ich glaube, da es nun wieder den Auf- und Abstieg gibt, hat sich einiges in der Liga verändert. Einige Klubs haben mehr investiert, weil ein Abstieg deutlich mehr kostet."

Hager will gegen Ex-Klub Köln "Nadelstiche setzen"

Hager, der nun in seine sechste Saison beim EHC geht, war davor für die Haie am Puck aktiv. Er will am Donnerstag gleich einen "Nadelstich setzen" und die Euphorie, die die Kölner zum 50. Klubjubiläum entwickeln wollen, "im Keim ersticken".

Während der EHC um seinen neuen Hexer Niederberger dem Unglück der Saison Nummer 13 entweichen und zum Titel durchstarten will, haben es die Haie mit einem ganz anderen Fluch zu tun. Ihr rheinischer Rivale Düsseldorfer EG hat unter dem Trainingszentrum, das die Haie bauen, eine Zeitkapsel vergraben. Neben Düsseldorfer Devotionalien befindet sich auch eine niedergeschriebene Verwünschung darin. Mal sehen, wer am Ende das Bummerl hat - und wer den Pokal.

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