EHC: Von wegen Titel!

Top-Team geht anders: Beim 1:4 gegen Iserlohn scheitert der EHC München kläglich in den Preplayoffs. Dabei wollte Trainer Pagé doch die Eishockey-Welt  verändern.
Matthias Kerber |
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Nur noch Zuschauer: Der EHC München scheitert in den Preplayoffs.
Rauchensteiner/AK Nur noch Zuschauer: Der EHC München scheitert in den Preplayoffs.

Top-Team geht anders: Beim 1:4 gegen Iserlohn scheitert der EHC München kläglich in den Preplayoffs.Dabei wollte Trainer Pagé und seine Red  die Eishockey-Welt verändern.

München
- Sein oder Nichtsein, das war die Hamlet-Frage für den EHC Red Bull München in diesem dritten und entscheidenden Preplayoff-Spiel gegen die Iserlohn Roosters (Hähne). Die Frage ist beantwortet: Die Red Bulls sind kein Titelanwärter, keine Topmannschaft.

Und München ist auch nicht der Ort, von dem aus man – wie Trainer Pierre Pagé vor der Saison großspurig angekündigt hatte –, die Eishockey-Welt verändern würde. Was die EHCler und Pagé jetzt sind: Sie sind gescheitert, sind Urlauber, die sich den Frühbucherrabatt sichern können. Gescheitert an Iserlohn!

Mangelnde Konstanz, mangelnde Disziplin, mangelndes System – das war das, was den EHC in dieser Saison "auszeichnete“.

Beim Showdown am Oberwiesenfeld an diesem Freitag, dem 14., verlor der EHC in eigener Halle mit 1:4 gegen die Roosters. Die Hendl haben die Red Bulls gerupft. Die Saison ist bereits beendet.

14 Siege bis zur Meisterschaft hatte der umstrittene Pagé von seiner Mannschaft in den Playoffs gefordert. Es wurde genau ein Sieg – das 5:3 im ersten Spiel gegen Iserlohn. Der EHC hat die Vorgabe also nur zu 7,14 Prozent verwirklicht.

Der Gipfelsturm ist bereits in den Preplayoffs kläglich gescheitert. „Das ist eine herbe Enttäuschung, keine Frage“, sagte Nationalverteidiger Felix Petermann.

Der EHC musste in Spiel drei wieder auf die verletzte Allzweckwaffe Uli Maurer verzichten, den Pagé als „unser Herz und unsere Seele“ bezeichnet. Er leidet nach AZ-Informationen an den Folgen einer Gehirnerschütterung.

Auf Pagés persönlicher Strafbank, der Tribüne, musste Superstar Darren Haydar Platz nehmen. Der 34-Jährige hatte in Iserlohn eine Zehn-Minuten-Strafe wegen Meckerns erhalten.

Eine Disziplinlosigkeit, die Pagé in Rage brachte. In der AZ hatte er den Kanadier zusammengefaltet („vollkommen inakzeptabel“, „nicht entschuldbar“), jetzt also die Verbannung, die Höchststrafe, im entscheidenden Spiel gegen die Roosters, das Pagé als „Alles-oder-Nichts-Spiel“ tituliert hatte. Nach AZ-Informationen wird Haydar den Verein verlassen.

Dabei hatte für den EHC alles gut begonnen. Nach nur 97 Sekunden versenkte Ex-NHL-Star Nick Palmieri einen Abpraller vor 5133 Zuschauern zum 1:0.

In der 17. Minute ein Schockmoment: Yannic Seidenberg und Andy Wozniewski rammten Iserlohns Topstar Chris Connolly im Doppelsandwich in die Bande, der musste minutenlang mit einer blutenden Kopfwunde auf dem Eis behandelt werden, ehe er auf einer Trage abtransportiert wurde.

Kapitän Wozniewski bekam zu Recht eine Fünf-Minuten-Strafe plus Spieldauer aufgebrummt. Für ihn war das Spiel damit bereits vorbei.

Der Gegenschlag ließ bis zur 32. Minute auf sich warten, Alex Barta wollte zuviel, verlor fahrlässig in Überzahl den Puck – den Konter gegen den EHC, der mal wieder nach dem Prinzip offenes Scheunentor verteidigte, schloss der gerade von der Strafbank kommende Brooks Macek mustergültig ab. München-Keeper Mika Noronen ohne Chance.

Danach entbrannte echtes Playoff-Eishockey. Der EHC stürmte wild nach vorne. Viel zu wild. Ein schneller Konter, mal wieder ein Alleingang auf Noronen, den Jeffrey Giuliano locker zum 2:1 für die Eis-Gockel abschloss (43.).

Vier Minuten später markierte Brodie Dupont das 3:1. Erneut Macek machte mit dem 4:1 die Blamage für München perfekt.

Sein oder Nichtsein? Das wird jetzt die Frage sein für Pierre Pagé. Den Gescheiterten.

Matthias Kerber

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