EHC: Von wegen Tigerbalsam
Straubing - Verkehrte Eishockey-Welt: Der EHC Red Bull München, mit einer Millionentruppe und dem erfolgreichsten Trainer der DEL-Geschichte (fünf Meistertitel mit Berlin) gesegnet, kam bei der Gut-und-günstig-Truppe der Straubing Tigers mit 2:5 unter die Kufen. Die Niederbayern rührten Beton an, die Red Bulls feuerten zwar 40 Mal aufs gegnerische Tor, doch die Effektivität war teils ebenso erschütternd wie die Defensiv-Blackouts. Von wegen Tiger-Balsam! „Wir müssen mehr Tore machen“, lautete dann auch das simple, aber unwiderlegbare Fazit von Coach Don Jackson vor dem Spiel der Red Bulls gegen die Schwenninger Wild Wings (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet).
Dabei hatte Jackson in einer Kabinenansprache vor Saisonbeginn seine Spieler genau auf diese Partien eingeschworen. Straubing schoss nur 15 Mal aufs Tor, erzielte dabei aber fünf Tore. Die Tigers nutzten die Fehler der Münchner eiskalt aus. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, sind nicht richtig ins Spiel gekommen“, sagte Daniel Sparre, der beste Torschütze der vergangenen Saison, der nach den ersten drei Partien noch ohne Scorerpunkt ist. „Wir werden immer wieder auf Teams treffen, deren Spielweise uns nicht passt, die eben nicht mitspielen wollen. Da heißt es, Wege zu finden, auch unschön zu gewinnen. Das ist eine Sache des Willens.“
Den Willen hatten die Straubinger auf jeden Fall. „Uns war klar, dass wir uns auf keinen Schönspiel-Bewerb mit München einlassen dürfen. Da können wir nur verlieren“, sagte Tigers-Stürmer Sean O’Connor, der 2013 noch für die Münchner gespielt hat. „Das war ein großartiger Erfolg für uns.“
Nach der Straubing-Pleite nahm Jackson seine Spieler in die Pflicht. „Es müssen mehr Spieler aus unseren Reihen ihren Teil zum Erfolg beitragen“, sagte der Coach. Nur sieben Tore nach drei Partien, davon drei Treffer durch einen einzigen Mann – Jason Jaffray: Das ist zu wenig für die Truppe, die am Dienstag (17.30 Uhr) in der Champions League beim finnischen Klub Lukko Rauma ran muss.
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