EHC-Trainer Söderholm trifft auf Mentor: "Er hat mir das Gewinnen beigebracht"

München - Toni Söderholm im Trainer-Duell mit Don Jackson – unvorstellbar? Ja. Doch so etwas in der Art steht dem Cheftrainer des EHC Red Bull München am Sonntag bevor. Dann gastieren die Kölner Haie um 16.30 Uhr im SAP Garden – mit ihrem neuen Cheftrainer Kari Jalonen, der mit seinem Coaching-Stil wie sonst nur Jackson die Spielideen des Trainers Söderholm prägte.
Söderholm spielte als Verteidiger drei Saisons unter Jalonen. 2008 bis 2011 war das, beim finnischen Großklub IFK Helsinki. Der EHC-Coach erinnerte sich im Gespräch mit der AZ: "Er ist ein Trainer, den ich wenig hinterfragt habe, weil er viel Know-how hat, hart aber fair ist."
EHC-München-Trainer Söderholm wurde 2011 Mesiter ‒ unter Coach Jalonen
Und auf die Methoden des 64 Jahre alten Routiniers setzen auch die Haie, neben dem EHC, den Adler Mannheim und Eisbären Berlin einer der Top-Klubs des Landes – aber schon seit unfassbaren 22 Jahren ohne Meistertitel. Ihre Hoffnung: Jalonen hatte mit seiner Art bisher (fast) auf allen Karrierestationen Erfolg.
Allein in Finnland gewann er siebenmal den Titel ‒ 2011 auch gemeinsam mit Söderholm, dem MVP jener Playoff-Serie, der erstmals Meister wurde. Ein Moment, der sich tief in der DNA abspeichert, als Sieger-Gen. Mit München triumphierte Söderholm 2016 ein zweites Mal.
"Er hat mir das Gewinnen beigebracht", sagte Söderholm zur AZ über Jalonen. "Kleinigkeiten, die fürs Gewinnen wichtig sind." Weitere Ex-Spieler sagen über Jalonen, dass dazu auch eine bis ins Pedantische hineingehende Vorbereitung gehört. Das Konzept der Finnen: die "Enge Fünf", also fünf offensiv wie defensiv kompakt gestaffelte Spieler.
Söderholm, den später Jackson und EHC-Manager Christian Winkler für den Trainer-Job erwärmten, lobt Jalonen. Er nahm ihn als Bundestrainer mit zur WM. Als Berater.
Köln holt Ancicka-Ersatz ‒ der überzeugt sofort
Jetzt treffen sie aufeinander. Das finnische Duell werde "etwas Besonderes", sagte Söderholm, "eine coole Erfahrung". Der EHC ist besser und torfreudig in die Saison gestartet. Die Haie waren die Schießbude der Liga, nachdem sich ihr Stammtorhüter Tobias Ancicka verletzt hatte. Der am Donnerstag verpflichtete Julius Hudacek blieb im Debüt in Straubing ohne Gegentor.
Arbeit also für die EHC-Stürmer um Chris DeSousa ‒ und Söderholm im Mentor-Match.