EHC-Torwart Joey Vollmer ganz romantisch: Auf die Knie!

Ein Luftikus wird solide: Exklusiv in der AZ erzählt Joey Vollmer, der Torhüter des EHC, wie er seine langjährige Freundin Sabrina in New York mit einem Heiratsantrag zu Tränen rührte.
von  Abendzeitung
Joey Vollmer mit seiner Freundin Sabrina in New York. Dort machte er ihr einen Heiratsantrag.
Joey Vollmer mit seiner Freundin Sabrina in New York. Dort machte er ihr einen Heiratsantrag. © privat

MÜNCHEN - Ein Luftikus wird solide: Exklusiv in der AZ erzählt Joey Vollmer, der Torhüter des EHC, wie er seine langjährige Freundin Sabrina in New York mit einem Heiratsantrag zu Tränen rührte.

Er ist es gewohnt, auf die Knie zu gehen. Schließlich fordern das die Eishockey-Fans von ihren Stars nach jedem Sieg ein: Auf die Knie! Doch den wichtigsten Kniefall seines Lebens vollzog EHC-Goalie und Rekordspieler Joey Vollmer nicht auf dem Eis, sondern in New York. Genauer im Nobelrestaurant Wallsé, in dem der Sternekoch Daniel Kill, der lange im Tantris arbeitete, tätig ist.

Als bei dem opulenten Diner die Nachspeise serviert wurde, kniete Vollmer mitten im Lokal vor seiner langjährigen Freundin Sabrina Pollak nieder. Im Schoko-Dessert hatte er einen Diamantring verstecken lassen. „Willst du meine Frau werden?“, fragte der 31-Jährige. Und sie sagte das Wort mit den zwei Buchstaben: „Ja!“

„Das war der Wahnsinn, die ganzen Gäste im Restaurant haben applaudiert und uns beglückwünscht. Bei Sabrina sind die Tränen geflossen“, erinnert sich Vollmer an diesen denkwürdigen Tag, den 11. November 2010. „Ich konnte das alles nicht glauben, ich muss wie ein Auto geschaut haben“, erinnert sich Pollak.

Denn die zukünftige Frau Vollmer wusste von ihrem Glück nichts. Während der Eishockey-Pause aufgrund des Deutschland-Cups hatte Vollmer seine Freundin mit einer Reise überrascht. „Er hat mir nicht gesagt, wohin es geht“, sagt Pollak, „er hat mich sogar zu einem falschen Gate am Flughafen geführt, damit ich nicht mitkriege, welches Ziel er wirklich gebucht hat.“

Zusammen mit EHC-Stürmer David Wrigley hatte Vollmer ein Ablenkungsmanöver nach dem anderen gestartet. „So habe ich es geschafft, dass sie im Flieger saß und nicht wusste, wohin es ging. Erst bei der Ansage im Flugzeug kam es raus“, sagt Vollmer. „Das war alles so überwältigend, ich habe da schon Freudentränen vergossen“, sagt Pollak, „New York, das war immer mein Traum.“

Ein Traum, der ein märchenhaftes Finale finden sollte – den Heiratsantrag. „Wir waren sogar bei Tiffany in New York, da hat sich Sabrina einen Ring angeschaut. Aber ich habe vollkommen desinteressiert getan. Da hat sie traurig geschaut. Das tat mir richtig leid, aber ich habe eisern den Mund gehalten. Die Überraschung sollte perfekt sein“, sagt Vollmer, der schon einen Monat zuvor beim Juwelier einen edlen Ring erstanden hatte. „Er ist aus Weißgold, mit einen Diamant, der wie eine kleine Krone aussieht. Er ist sehr schlicht und wunderschön“, sagt Pollak, „ich hatte echt von nichts eine Ahnung.“

Nicht einmal davon, dass Vollmer vor der Reise ganz förmlich (aber eben auch ganz heimlich) bei Sabrinas Vater um die Hand der Tochter angehalten hatte. Vollmer, der ehemalige Luftikus, meint es ernst. „Er hat Seiten, die nicht alle kennen. Die gehören nur mir“, sagt Vollmers Nummer 1 im Leben.

Beim EHC hingegen ist der 30-Jährige im Moment nur die Nummer 1b. Nach seinem Muskelfaserriss und seinem rabenschwarzen Tag beim Comeback gegen Mannheim (2:6) ist EHC-Urgestein Vollmer, der seit 2002 beim Verein ist, in der Keeper-Hierarchie hinter Sebastian Elwing zurückgefallen. „Elle hält gut. Es gibt im Moment nicht viele Gründe, ihn aus dem Tor zu nehmen“, sagt auch Vollmer, „ich kann nur hart trainieren und zeigen, dass ich jederzeit bereit bin. Und das tue ich.“

Das sieht auch Coach Pat Cortina so: „Bei uns gibt es keine Geschenke. Man muss hart dafür arbeiten, um seine Einsätze zu bekommen. Das macht Joey. Er wird seine Chance wieder bekommen. Wir brauchen zwei Torhüter.“

Elwing hat zuletzt meist gut gespielt, daher hat er das Vertrauen der EHC-Bosse. „Mir fällt nichts ein, warum wir jetzt den Torhüter wechseln sollten“, sagt Manager Christian Winkler, „Elwing kassiert zwar auch mal ein unglückliches Ding, aber er kämpft sich immer ins Spiel zurück.“

Bei Vollmer hingegen heißt es momentan eher: Pech im Spiel, Glück in der Liebe.

Matthias Kerber

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