EHC tanzt Richtung DEL
MÜNCHEN - 5:2 im Spitzenspiel gegen Bietigheim – und Boss Bochanski spricht schon mit Sponsoren. Coach Pat Cortina lobt seine Spieler: "Sie waren wirklich gut."
Es war eine Art Schaulaufen für die DEL. Der EHC München, Dritter der zweiten Eishockey-Bundesliga, empfing den Zweiten, den SC Bietigheim. Und die Münchner bewiesen, dass der Traum vom Meistertitel keine Utopie ist. Der EHC gewann in souveräner Manier mit 5:2. „Wenn wir immer so konzentriert über 60 Minuten spielen, dann ist für dieses Team jedes Ziel erreichbar“, sagte Erfolgscoach Pat Cortina, „sie waren wirklich gut.“
München und Bietigheim sind die beiden Mannschaften, die in dieser Saison zusammen mit dem in finanzieller Schieflage befindlichen Tabellenführer aus Bad Tölz die Liga dominieren. Kein Wunder, dass DEL-Ligenleiter Gernot Tripcke schon mal telefonische Lockrufe gen München gesendet hat, um vorzufühlen, ob sich der EHC vorstellen könnte, bald erstklassig zu spielen (AZ berichtete exklusiv). „Es ist schön, dass die DEL wahrgenommen hat, dass wir hier in München etwas richtig Gutes aufbauen. Falls wir wirklich Meister werden, in der DEL eine Lizenz frei wird und wir entsprechende Sponsoren finden, werden wir nicht nein sagen“, sagte EHC Präsident Jürgen Bochanski, „dieses Spiel war schon eine Art Vorschau im Kampf um die Meisterschaft.“
Am Wochenende fanden bereits erste Sondierungsgespräche mit potenziellen Sponsoren statt. „Das waren aber nur Informationsgespräche“, meinte Bochanski, „man wird sehen.“
Viel zu sehen gab es auf dem Eis. Nach nur neun Sekunden stellte der EHC seine Tauglichkeit für höhere Weihen gleich unter Beweis. Raubein Markus Jocher, der mit den München Barons im Jahre 2000 die DEL-Meisterschaft gewonnen hatte, hielt drauf und schon stand es 1:0. Doch die Bietigheimer konterten, mit einem strammen Doppelschlag (4./6. Minute) gingen die Schwaben sogar in Führung. Das muntere Scheibenschießen ging – mit Unterstützung der Torhüter weiter – Mike Kompon staubte nach einem Fehler von Goalie Martin Morczinietz ab (15.).
Nichts zu mäkeln gab es aber, als Verteidiger Dave Reid seinen Hammer auspackte, ein gewaltiger Schlagschuss und der EHC führte wieder – 3:2 (20.). Nach der Drittelpause legte der EHC nach. Der stürmende Wirbelwind Martin Schymainiski, der am Wochenende einen Vertrag für die nächste Saison unterschrieben hat, erhöhte zum 4:2 (32.). Den 5:2-Schlusspunkt setzte dann Christian Wichert mit einem Empty-net-Goal (59.).
Der zehnte Sieg in den letzten elf Spielen, untermauerte die Ambitionen des EHC, der nur noch zwei Punkte hinter Bietigheim liegt. „Wir müssen uns in dieser Liga vor niemand verstecken“, meinte Erfolgscoach Pat Cortina.
Die DEL wird es mit Freude vernehmen.
Matthias Kerber
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