EHC-Star rechnet ab: Dominik Kuhn - "Es ist eine Vollkatastrophe"

Dominik Kahun vom EHC München rechnet noch während der 1:5-Pleite in Nürnberg mit der Leistung seines Teams ab: "Es ist eine Vollkatastrophe".
von  Simon Stuhlfelner
Aus dem Gleichgewicht geraten: Der EHC mit Derek Joslin (l.) kassiert in Nürnberg eine bittere Pleite
Aus dem Gleichgewicht geraten: Der EHC mit Derek Joslin (l.) kassiert in Nürnberg eine bittere Pleite © dpa

Dominik Kahun war richtig angefressen. "Es ist eine Vollkatastrophe, was wir mit der Scheibe machen. Das kann einfach nicht sein. Es ist peinlich, was wir heute machen", schimpfte der Jungstar des EHC Red Bull München in der zweiten Drittelpause am Sonntagnachmittag in die Mikrofone von "telekomeishockey.de". 0:3 lag der EHC zu diesem Zeitpunkt im Topspiel der DEL bei Tabellenführer Nürnberg Ice Tigers zurück, 1:5 hieß es dann nach 60 Minuten – die höchste Saisonpleite für den zweimaligen deutschen Meister.

Und eine, die Wirkung hinterlassen hat. Der EHC muss nach den Niederlagen in den beiden Topspielen gegen Wolfsburg am Freitag (2:5 vor heimischem Publikum) und nun in Nürnberg die erste kleine Krise der Saison meistern. In der Tabelle ist Spitzenreiter Nürnberg (54) um fünf Punkte davongezogen, auch DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin (52) hat sich an den Red Bulls (49) vorbei auf Platz zwei geschoben, dahinter kommt Vizemeister Grizzlys Wolfsburg (46; zuletzt neun Siege in zehn Spielen) immer näher heran.

"Es war ein bitteres Wochenende. So oft ist das ja nicht der Fall, dass wir null Punkte holen", sagte Kahun nach dem Spiel. "Es darf uns nicht passieren, dass wir zwei solche Niederlagen einstecken müssen."

Nürnberg wird zum Angstgegner

Nürnberg dominierte den EHC dabei sowohl physisch als auch spielerisch, deckte zudem Abwehrschwächen der Red Bulls schonungslos auf. Beim 0:1 ließ sich Daryl Boyle hinter dem eigenen Tor die Scheibe abnehmen, Florian Kettemer verlor den Zweikampf und Ice-Tigers-Star David Steckel konnte seelenruhig Richtung Tor fahren, versenkte die Scheibe im kurzen Eck. Beim 0:2 bediente Steckel von hinter dem Tor Leo Pföderl, Patrick Hager kam zu spät. Und beim 0:5 ließ sich der EHC klassisch auskontern.

"Wir sollten nicht zu aggressiv werden, sondern defensiv denken. Vor dem eigenen Tor sollten wir härter arbeiten und mehr blocken", hatte Hager schon nach der Niederlage am Freitag gefordert. Mit Matt Smaby (1,96 Meter, 104 Kilo) und Deron Quint (1,85 Meter, 92 Kilo) hat der EHC freilich auch zwei Abwehr-Hünen abgegeben.

"Wir müssen das jetzt analysieren", forderte Kapitän Michael Wolf, "in beiden Spielen haben wir nicht das spielen können, was wir uns vorgenommen haben."

Allzu dramatisch sollte der EHC die Pleite aber nicht sehen. In der vergangenen Saison verloren die Red Bulls sogar alle vier Spiele gegen den neuen Angstgegner Nürnberg (sechs Pleiten in Folge). Am Ende wurde der EHC Meister, die Ice Tigers schieden im Halbfinale aus. "Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Am Mittwoch haben wir schon das nächste Spiel in Bremerhaven, da müssen wir bereit sein", sagte Wolf.

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