Interview

EHC-Star Gogulla: "In München habe ich das Eishockeyspielen neu entdeckt"

Nach Unwetterpech will Philip Gogulla, Stürmer-Star des EHC Red Bull München, endlich den DEL-Titel.
Martin Wimösterer |
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Philip Gogulla im Spiel gegen die Eisbären Berlin. (Archivbild)
Philip Gogulla im Spiel gegen die Eisbären Berlin. (Archivbild) © imago images/Eibner

AZ-Interview mit Philip Gogulla: Der 34-jährige Stürmer spielt seit 2019 beim EHC Red Bull München.

AZ: Willkommen zurück in München, Herr Gogulla. Wie war Ihr Sommer?
PHILIP GOGULLA: Ganz gut, doch kurz vor unserer Abreise nach München war da ein Tiefpunkt: Das Unwetter in Nordrhein-Westfalen - es hat uns auch ein bisschen getroffen. Unser Garten war betroffen und der Keller ist hüfthoch vollgelaufen.

Ist etwas kaputt gegangen?
Ja, leider ein paar Sachen. Im Keller lagert man meist emotionale Werte, die man nicht jeden Tag rausholt. Wie Familienalben. Es ist schade, dass die Sachen nun kaputt sind. Aber man muss das Unglück auch richtig einschätzen: Bei uns war es bei Weitem nicht so schlimm wie anderswo in NRW - da sieht es teilweise ja aus wie im Kriegsgebiet.

Philip Gogulla vom EHC Red Bull München.
Philip Gogulla vom EHC Red Bull München. © Marco Leipold/City-Press GmbH

"München ist eine tolle Stadt, wir sind gerne hier"

Ihr Haus steht abseits des Schwerpunkts der Hochwasser, in Düsseldorf.
Genau. Ich bin gebürtiger Düsseldorfer und wir haben uns für ein Haus dort entschieden.

Als Sie es kauften, spielten Sie noch für die Kölner Haie. Die Düsseldorfer Fans haben Ihnen eines Abends mal einen Besuch abgestattet.
Ja, richtig. Das war am Tag vor einem Derby. Sie haben ein kleines Konzert für mich hingelegt. Das war eine super Aktion der DEG. Da sieht man, dass bei aller Rivalität auch ein gewisser Spaß herrschen kann. Ich habe das mit Humor genommen und viel gelacht.

Wo wohnen Sie in München?
In Solln. Ein bisschen außerhalb, aber wir fühlen uns hier sehr wohl. München ist eine tolle Stadt, wir sind gerne hier.

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Anfang Mai spekulierte eine Schwenninger Zeitung, es könnte Sie zu den dortigen Wild Wings ziehen.
Das ist, was ich komisch finde: So was wird einfach in die Welt gesetzt. Ich habe nie, wirklich nie mit den Wild Wings Kontakt gehabt. Und dann verbreitete sich das Gerücht wie ein Lauffeuer, Bekannte sprechen dich darauf an, du musst dich erklären für eine Sache, über die du nie einen Gedanken hattest. Ich finde das traurig.

"In München, da habe ich das Eishockeyspiel noch mal neu entdeckt"

Sie haben noch Vertrag in München und gehören seit zehn Jahren zu den besten Scorern der DEL. Was war Ihr bestes Jahr?
Da gibt es mehrere. Mit unserem Kapitän Patrick Hager habe ich in Köln eine sehr erfolgreiche Sturmreihe gebildet. Das hat - ich sage es mal auf bairisch - richtig Gaudi gemacht. (lacht) Auch in Düsseldorf hatte ich ein schönes Jahr. Ich habe dazu beigetragen, dass der Verein nach zwei Jahren wieder in die Playoffs kommt. Und in München, da habe ich das Eishockeyspiel noch mal neu entdeckt. Wie Trainer Don Jackson das Spiel sieht, was da für eine Philosophie dahinter steckt und welche Kleinigkeiten man verbessern kann - das hat mich beeindruckt.

Das Gespann Hager und Gogulla könnte auch für die neue Saison eine Option sein.
Wir haben auch in München schon zusammengespielt. Das ist immer eine Option, aber das entscheidet der Trainer.

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Dann lassen Sie uns über die Ziele für die Saison reden.
Es wäre schön, die Leute wieder im Stadion zu haben. Das Thema Corona ist leider immer noch sehr präsent, es wäre toll, wieder Normalität reinzubekommen. Mit der Mannschaft wollen wir um die Meisterschaft mitspielen.

"Ich bin ein Mensch, der hinter seiner Entscheidung steht"

Wenn es mit dem Titel klappt, hätten Sie tolle Fotos für ein neues Familienalbum - wo das alte doch kaputt ist.
Ja, das wäre was. (lacht) So oder so so wäre das fantastisch, wenn das hinhauen würde. Ich war dreimal im Finale, dreimal habe ich verloren. Ich will unbedingt meinen ersten Titel holen. Das wäre ein Höhepunkt in meiner Karriere.

Reizt Sie Olympia 2022?
Ich bin 2017 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, um mich auf die Ziele mit meinem Klub zu konzentrieren. Ich bin ein Mensch, der hinter seiner Entscheidung steht. Es wäre auch nicht richtig, Spielern den Platz wegzunehmen, die seit Jahren darum kämpfen. Ich konzentriere mich auch in der Olympia-Saison auf den EHC Red Bull München.

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