EHC-Star Frederik Tiffels und der Wohlfühlfaktor München

München - AZ-Interview mit Frederik Tiffels: Der 26-jährige Stürmer spielt im ersten Jahr in München seine punktbeste Saison. Er ist auch MVP der Champions Hockey League.
AZ: Herr Tiffels, waren Sie in der Schule in Mathematik gut?
FREDERIK TIFFELS: Ja, tatsächlich. Mathe gehörte zu meinen starken Fächern.
Haben Sie sich dann ausgerechnet, wie viele Punkte Ihre Mannschaft im Endspurt der Hauptrunde noch braucht, um sich fix für die Champions Hockey League zu qualifizieren?
Ich bin einigermaßen ein Fan von Einfachheit. Darum rechne ich so: Wir holen alle neun Punkte, dann sind wir auf jeden Fall in der Champions Hockey League dabei. Danach rechne ich weiter: Wenn Wolfsburg dann auch noch ein Spiel verliert, sind wir Zweiter. Das ist ebenfalls unser Ziel.
Frederik Tiffels: "Wir haben noch Luft nach oben"
In gut einer Woche ist dann für den EHC Playoff-Start. Wen sehen Sie als großen Rivalen im Kampf um den Titel an?
Schwer zu sagen. Ich denke, alle Mannschaften, die sich qualifizieren, haben es sich verdient, dabei zu sein. Berlin ist Meister und hat eine konstant gute Saison gespielt. Mannheim ist ebenfalls eine starke Mannschaft.
Deren Trainer Pavel Gross gerade gefeuert wurde.
Das haben wir mitbekommen, aber ein großes Thema war das bei uns nicht.
Es geht noch weiter mit den Gegnern: Wolfsburg hat eine große, harte Mannschaft. Straubing war im Schlussspurt sehr gut unterwegs. Bremerhaven ist seit Jahren ein unangenehmer Gegner. Selbst Ingolstadt ist gefährlich, vor allem offensiv.
Wir können aber selbstbewusst reingehen. Ich denke sogar: Wir haben noch Luft nach oben.
Was nach dem 9:1-Rekordheimsieg gegen Ingolstadt krass klingt.
Das Ergebnis hört sich krass an - und das war es auch. Wobei es im ersten Drittel nicht so deutlich war. Wir haben gut verteidigt, aber wir haben auch zu viele Chancen zugelassen. Am Ende hat alles geklappt. Wir hatten in der Saison auch Phasen, in denen nichts ins Tor ging. Da nehmen wir das gerne mit. Uns kommen aber keine Tränen, wenn es nicht mit 9:1-Siegen weitergeht.
Spitzname für Spitzenreihe? "Da müssen wir in den Playoffs noch nachlegen"
Ein 5:1 ist noch akzeptabel.
Genau. (lacht)
Für Sie persönlich läuft es auch bestens: Sie spielen Ihre punktbeste Saison im Seniorenbereich und sind von Experten als wertvollster Spieler der Champions Hockey League benannt worden. Woran liegt die Steigerung?
Das ist nicht nur an einer Sache festzumachen. Ein Faktor ist, dass ich mich hier wohl fühle. Ein anderer, dass ich in einer super Mannschaft und einer super Reihe spiele. Und wiederum ein anderer, dass ich mit dem Spielsystem und den Trainern gut klar komme.
Sie sprechen Ihre Reihe mit Ben Street und Trevor Parkes an. Hat die Paradeformation denn schon einen Spitznamen, wie es Spitzenreihen oftmals bekommen?
Nein, es wurde uns noch keiner gegeben. Da müssen wir in den Playoffs eben noch nachlegen. Danach haben wir einen Namen.