EHC-Star Buchwieser: Das Herz der Familie

Buchwieser hat bis 2013 verlängert. Trainer Cortina sieht ihn „noch lange nicht auf dem Höhepunkt”. Der Traum von der NHL bleibt. Winkler: „Ich fahr’ ihn mit der Schubkarre rüber”. Am Sonntag siegt der EHC mit 4:0 in Hannover
MÜNCHEN Martin Buchwieser ist kein großer Redner, er bringt die Dinge lieber schnell auf den Punkt. Am Freitag gab der EHC die Vertragsverlängerung mit dem 22-jährigen bekannt, lange stand seine Zusage auf der Kippe. „Wäre es nur ums Geld gegangen, dann hätte er wechseln müssen”, sagte Manager Christian Winkler. Also, Martl Buchwieser, was spricht nun für den EHC? „Es passt halt alles, wir haben eine gute Mannschaft”, sagte Buchwieser. Punkt.
Buchwieser zählt er zu den wichtigsten Spielern im Kader: „Er ist für den EHC so wichtig wie Bastian Schweinsteiger für die Bayern”, sagte Manager Christian Winkler. Nur torgefährlicher: Mit acht Treffern ist er der beste deutsche Torjäger beim EHC.
„Im Spiel ist er unser Herz”, schwärmt Trainer Pat Cortina. „Er kann einer unserer wichtigsten Führungsspieler werden. Er ist noch lange nicht auf dem Höhepunkt. Es macht jeden Tag Spaß, seine Fortschritte zu sehen.” Die macht er noch mindestens bis 2013 im EHC-Trikot. Geholfen hat auch die Wertschätzung, die Buchwieser im Verein genießt. „Bei uns spielt er eine Rolle, die er wo anders nicht hat”, sagt Christian Winkler. Buchwieser bekommt viel Eiszeit in den ersten Reihen, darf Verantwortung auf dem Eis übernehmen und auch in Über- und Unterzahl agieren.
„Dieses eine Jahr mehr sehe ich für ihn, als auch für uns als wahnsinnig wichtig an. Dass er und wir uns weiterentwickeln”, sagt Winkler. Denn der EHC gibt trotz seines eher geringen Budgets das Signal an die finanzstarken Klubs der Liga: Wir können die Spieler halten, wenn wir wollen.
„Wir sind eben eine große Familie beim EHC”, erklärt Winkler. Das hat er Buchwieser, der wie Winkler aus Garmisch stammt, zuletzt beim Bergsteigen auf dem Grasberg verdeutlicht. Natürlich kann Buchwieser dem EHC nicht ewige Treue schwören. Denn da ist noch ein großer Traum, der außerhalb Bayerns spielt: „Wenn man die Chance bekommt, in Nordamerika zu spielen, sollte man das probieren”, sagt er. Für Winkler aber kein Problem: „Wenn ein Angebot aus der NHL kommt, fahre ich ihn persönlich mit dem Schubkarren rüber.” Was man nicht alles für die Familie tut.
Am Sonntagnachmittag siegte der EHC bei den Hannover Scorpions mit 4:0. Die Tore: Eric Schneider, Martin Buchwieser, Mike Kompon und Martin Schymainski.