EHC Red Bull München: Comeback-Sieg nach Corona-Chaos

München - Ihre Trikots waren nur mit der Nummer bestickt, sie verrieten die Namen der Spieler nicht. Thomas Heigl, Daniel Schwaiger (beide Red Bull Akademie) und Marlon Wolf (SC Riessersee) waren äußerst kurzfristig zum EHC Red Bull München gestoßen - damit der von Corona geplagte Klub überhaupt eine einigermaßen schlagkräftige Truppe zusammenbekam. Und dann gewann die Rumpftruppe das Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers auch noch mit 2:0.
EHC im Corona-Chaos: Noch immer Spieler in Quarantäne
16 Spieler waren vor etwa einer Woche positiv auf Covid-19 getestet worden. Einige sind immer noch in Quarantäne, andere durften in der neu angesetzten Partie gegen Bietigheim ran. Niki Hede, der Trainer Don Jackson vertrat, hatte in der Vorbereitung lockere, vorsichtige Übungen gemacht. Der finnisch-stämmige Hede sagte: "Im ersten Drittel haben wir nur gedacht: Wir müssen das überleben."
Das tat der EHC, nur einmal kam Bietigheim gefährlich auf - und Torwart Danny aus den Birken parierte gegen den freien Mitchell Heard (8.). Ansonsten halfen ihm auch seine Vorderleute zum ersten Zu-Null-Spiel der Saison (und so zum geteilten ewigen Shutout-Rekord mit Dennis Endras).
EHC bekommt nicht einmal drei Reihen voll
Die Lungen der Münchner pumpten auf Hochtouren: Weil der EHC trotz der Leihspieler nicht einmal drei volle Reihen zusammenbekam, spulten acht Spieler mehr als 20 Minuten Eiszeit herunter. Doch Hede fragte die Spieler im Verlauf nach ihrem Zustand.
Der EHC (im Sturm im Schnitt keine 22 Jahre) legte im Schlussdrittel noch zu. Hede fand, dass sein Team teils "zu süchtig auf den Sieg gegangen" sei. Doch in einem Powerplay, rausgeholt vom jungen Wolf, fegte Austin Ortega einen Abpraller zum 1:0 in die Maschen (49.). Maximilian Daubner traf noch per Drehschuss zum Endstand ins leere Tor (58.). Hede über die Rückkehrer nach der Quarantäne: "Die haben das genossen, sie sind aber ziemlich fertig in der Kabine."