EHC: Pagé und die schwarzen Schäfchen

Nachdem Trainer Pierre Pagé beim EHC Red Bull München durchgegriffen hat, herrscht Harmonie. Die AZ hat sich umgehört, wer verlängern soll.
Matthias Kerber |
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Der EHC um Uli Maurer feiert den 5:2-Sieg über die DEG.
Rauchensteiner/Augenklick Der EHC um Uli Maurer feiert den 5:2-Sieg über die DEG.

Nachdem Trainer Pierre Pagé beim EHC Red Bull München durchgegriffen hat, herrscht Harmonie. Die AZ hat sich umgehört, wer verlängern soll.

München - Der EHC als Serientäter. Der 5:2-Erfolg über die Düsseldorfer EG war der siebte Sieg im achten Spiel. Doch im Moment der Wende zum Guten blickte Trainer Pierre Pagé zurück. Auf das dunkle EHC-Zeitalter der vergangenen Wochen, die ihm manch schlaflose Nacht beschert hat. Nächte, in denen er Schäfchen zählte. Schwarze Schäfchen.

„Wenn man ein schwarzes Schaf im Team hat, ist das okay, aber zehn sind eben nicht okay“, sagte der 65-Jährige, „es gab einige, die im Training nicht mitgezogen haben. Wie sagt man: In den Punktspielen, da sieht man den Spieler, aber im Training sieht man die Zukunft.“ Damit diese Zukunft möglichst gülden leuchtet, verbannte er mit Sean O’Connor und Jon DiSalvatore zwei schwarze Schafe aus seiner Herde. Sogleich streiften sich die anderen Dunkel-Wolltiere des EHC eine blütenweiße Trainingsweste über.

„Auch die Stars sehen langsam den Wert eines tollen Trainings ein“, sagte Pagé vor dem Spiel gegen Augsburg am Donnerstag (16.30 Uhr, Olympiaeishalle). „Wenn ich sehe, wie unsere deutschen Spieler wie Uli Maurer jedes Training dabei sind, Freude ich mich. Sie sind bereits so gut, wie die Importspieler und pushen sie. Und die jungen Spieler pushen die alten. Denn die sehen, dass die ihnen den Job wegschnappen könnten.“ Es hat sich viel getan beim EHC. Auch hinter den Kulissen.

Vor vier Wochen war der EHC bei den Spieleragenten noch der Verein non grata – der Klub, zu dem keiner will. Es gab viele Absagen, der Führungsstil des eigenwilligen Pagé hatte sich herumgesprochen. Doch mit dem Erfolg kam der Sinneswandel. Der EHC gilt plötzlich als gute Adresse. Auch in der eigenen Mannschaft. Es werden bereits die Weichen für den EHC 2014/15 gestellt. Nach AZ-Informationen haben Alex Barta, Yannic Seidenberg, Thomas Merl, Kevin Reich und Tim Bender langjährige Verträge.

Da der Markt für die deutschen Spieler aufgrund der langfristigen Kontrakte, die Vereine wie Hamburg, Berlin, Köln oder Ingolstadt abschließen, sehr dünn ist, wird der EHC, wie aus Spielervermittlerkreisen zu hören war, wohl den Großteil seiner deutschen Spieler – etwa Benedikt Brückner, Niklas Treutle, Toni Ritter, Daniel Sparre, Felix Petermann und Martin Hinterstocker – halten. EHC-Urgestein Maurer soll kurz vor einem Abschluss stehen.

Vollkommen offen ist hingegen, wo die Reise für Nationalkeeper Jochen Reimer hingeht. Ihm liegt nach AZ-Informationen ein – hochdotiertes – Angebot des EHC vor, doch der 28-Jährige liebäugelt mit einem Wechsel ins Ausland, entsprechende Angebote aus Skandinavien hat er. Bei seinen Importspielern wie Darren Haydar wird der EHC hingegen wohl die weitere Saison-Entwicklung abwarten. Damit sich nicht doch noch einer nach Vertragsabschluss wieder als schwarzes Schaf entpuppt.

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