EHC: Nerven aus Eis

Der EHC hat die letzten Spiele mit einem Tor Vorsprung gewonnen. Für die neue Spielzeit laufen die Planungen schon auf Hochtouren.
von  Martin Wimösterer
Derzeit in Topform: Andreas Eder (l., vier Tore in den vorigen fünf Einsätzen) und sein Vorlagengeber Jonathon Blum (r., sechs Assists).
Derzeit in Topform: Andreas Eder (l., vier Tore in den vorigen fünf Einsätzen) und sein Vorlagengeber Jonathon Blum (r., sechs Assists). © City-Press GmbH

München - Gute Nerven haben sie ja, die Eishackler vom EHC Red Bull München. Sechs Siege in Folge stehen für Patrick Hager & Co. in der Deutschen Eishockey Liga zu Buche - alle eingefahren mit einem Tor Vorsprung. "Wir haben einige Veteranen an Bord, die nicht in Panik geraten, sondern wissen, wie man zum Sieg kommt", begründet Verteidiger Jonathon Blum in der AZ.

"Iserlohn kommt wie die Feuerwehr aus der Kabine"

Und gute Nerven sind beim EHC auch am heutigen Mittwochabend gefragt: Der Tabellenführer tritt bei den Iserlohn Roosters in der berühmt-berüchtigten "Eishölle am Seilersee" an (19.30 Uhr, MagentaSport).

"Die ersten fünf, sechs Minuten fegt da ein Sturm auf dich ein", weiß Blum. "Von den Rängen ist es unheimlich laut und Iserlohn kommt wie die Feuerwehr aus der Kabine. Da muss man den Schaden gering halten, dann geht alles in den normalen Rhythmus über und du kannst auftrumpfen."

Roosters: nur Tigers haben eine noch bessere Bilanz

Das schafft nicht jedes Team. Seit Greg Poss vor sechs Wochen das Traineramt der Roosters übernahm, brodelt es dort wieder. Zwölf von 15 möglichen Heimpunkten haben sie seither geholt - nur die Straubing Tigers haben an ihrem Stadion am Pulverturm eine noch feinere Heimbilanz.

Hitzig zu geht es in der alten, engen Iserlohner Eishalle meistens. Immer wieder mal flippten Gästespieler aus, zeigten den Fans den Stinkefinger oder ließen sich zu dummen Fouls hinreißen.

Abschied von aus den Birken?

Darum: Nerven bewahren. Oder es wie Blum sehen: "Es macht tierisch Spaß, vor fanatischen Zuschauern zu spielen."

Keiner aus dem Münchner Kader kennt die Eishölle besser als Danny aus den Birken. Der Torhüter stammt aus dem Sauerland und hat für die Roosters auch mal Jahre in der DEL gespielt. Es könnte das letzte DEL-Spiel des 37-Jährigen an der alten Wirkungsstätte sein. Nach acht verdienstvollen Jahren beim EHC und zwanzig Saisons mit inzwischen 49 Zu-Null-Spielen ranken sich Gerüchte um einen Abschied aus dem Oberhaus um ihn.

Allavena nach Berlin? 

Angeblich haben die Starbulls Rosenheim Interesse am Olympia-Held von 2018. Auch um dessen Torhüterkollegen Daniel Allavena gibt es Gerüchte: Er redet laut dem Podcast "Puck ma's" mit den Eisbären Berlin über einen Vertrag. AZ-Einschätzung: beides fraglich.

Geht Justin Schütz' Zeit in München zu Ende? Das Sturmtalent (der in der Jugend mal für Mittwochsgegner Iserlohn spielte) soll nach einem Medienbericht zu den Kölner Haie wechseln. Er wird 23 Jahre alt und fällt darum aus der "Welpenschutz"-Regel (drei U23-Spieler pro Team und Spiel verpflichtend). Aus der Red-Bull-Akademie drängen alljährlich Talente für den EHC nach, die Konkurrenz wächst. Und auch ein Neuzugang ist im Anflug: Nationalstürmer Nico Krämmer (Mannheim) hat zugesagt.

Blum: "Ich jage definitiv nach dem Titel"

Blum, als offensivstarker Verteidiger Vorlagenkönig des EHC, würde gerne bleiben. "Meiner Familie und mir gefällt es in München unheimlich gut", sagt er der AZ. "Am liebsten würde ich gerne noch in der neuen Arena hier spielen." Der SAP Garden wird in rund eineinhalb Jahren fertig.

"Mir war es bisher nicht vergönnt, einen Titel in einer Profiliga zu gewinnen", sagt Blum, 33. "Letztes Jahr war ich mit dem Finale nah dran. Wir wollen für die heiße Phase bereit sein. Ich jage definitiv nach dem Titel!"

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