EHC München: Neuzugang Matt Stajan über den wichtigsten Moment in seiner Karriere

Matt Stajan spricht in der AZ über den wichtigsten Moment seiner Karriere, über 1.000 Spiele in der NHL – und er sagt, warum er beim EHC unterschrieben hat.
Interview: Matthias Kerber |
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DEL statt NHL: EHC-Star Matt Stajan, der 1.020 Spiele in der besten Eishockey-Liga der Welt absolviert hat.
GEPA pictures/ho DEL statt NHL: EHC-Star Matt Stajan, der 1.020 Spiele in der besten Eishockey-Liga der Welt absolviert hat.

Angreifer Matt Stajan (34) absolvierte 1.020 Spiele in der NHL, zu dieser Saison wechselte er zum deutschen Triple-Meister EHC Red Bull München.

AZ: Herr Stajan, die meisten Eishockeyspieler sind froh, wenn sie ein einziges Spiel in der NHL absolvieren können, Sie haben es auf über 1.000 Einsätze gebracht. Offenbaren Sie uns doch mal das Geheimnis, wie man so einen Meilenstein in der Karriere erreicht.
MATT STAJAN: Die Antwort ist nicht besonders spannend, aber harte Arbeit ist die Grundlage für alles. Und man muss in der Lage sein, sich den wechselnden Anforderungen anzupassen. Nicht jeder Spieler kann ein Goalgetter sein, dem aller Ruhm zufällt. Gerade, wenn man älter wird, muss man seine Rolle finden – und das Beste daraus machen. Das muss man tun, denn es gibt so viele personelle Veränderungen in der NHL. Es ist wie eine Drehtür: rein und raus. Ich habe mich auch nie beschwert. Was gefordert wurde, habe ich aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung erledigt. Das ist der Grund, warum ich so lange in der besten Liga der Welt gespielt habe. Darauf bin ich auch sehr stolz.

Wie erlebt man das 1000. Spiel auf dem Eis?
Es ist eine Erfahrung, von der ich meinen Kindern noch sehr oft erzählen werde, wenn sie älter sind. Man versucht, alles aufzusaugen. Es ist wie der Hochzeitstag. Man will jede Sekunde genießen, denn bevor man sich versieht, ist es vorbei. Es war ein toller Tag, aber irgendwie fühlt es sich so an, als wäre es eine Ewigkeit her.

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Matt Stajan: "Ich will hier niemandem auf die Füße treten"

Nach 1.020 Spielen in der NHL heißt es für Sie nun DEL und EHC. Warum haben Sie sich für München entschieden?
Meine Frau und ich hatten oft drüber gesprochen, dass wir gerne mal in Europa leben würden. Es war etwas, das wir im Hinterkopf hatten, für den Moment, in dem meine Zeit in der NHL abgelaufen wäre. Wir lieben die Art, wie die Menschen in Europa leben. Die Mutter meiner Frau ist in Polen zur Welt gekommen, meine Großeltern stammen aus Slowenien. Das Europäische ist in unserem Blut. Als das Angebot aus München kam, hatte ich gleich das Gefühl, dass wir zueinander passen. Es war eine große Chance, bei einem Topteam unterzukommen. Und über München als Stadt muss man nicht viel sagen. Es ist eine der tollsten Städte in Europa, andere Leute kommen her, um Urlaub zu machen.

Was glauben Sie, dem Team hier im München geben zu können? Sie gelten als absoluter Führungsspieler.
Wenn man neu ist, muss man seinen Platz und seine Rolle erst finden. Ich will hier auch niemandem auf die Füße treten, denn es gibt Spieler, die schon sehr lange da sind und sich ihre Positionen erarbeitet haben. Ich bin einer, der eher leise daherkommt, kein großes Aufheben um sich macht. Ich werde immer ich sein. Mann kann nichts erzwingen. Man kann niemand zwingen, ein Leader zu sein. Wenn man ein guter Teamkollege ist, man selbst ist, dann ergibt sich der Rest von alleine. Aber es stimmt, ich war in meinen acht Jahren in Calgary mit Kapitän Mark Giordano sicher so etwas wie die Stimme in der Umkleide. Wenn etwas anzusprechen war, haben wir das getan.

Matt Stajan: "Dinge passieren aus einem Grund"

Wie viel bedeutet Ihnen das Spiel gegen die Edmonton Oilers im Jahre 2014, als Sie einen Penaltyschuss verwandelten, ganz persönlich?
Nur wenige Wochen zuvor war Ihr Erstgeborener kurz nach der Geburt gestorben und Sie widmeten ihm diesen Treffer. Für mich persönlich und für meine Familie war es sicher der wichtigste, der größte, der bewegendste Moment meiner Karriere. Die Art, wie es die Lebensgeschichte unserer Familie beeinflusst hat, ist unglaublich. Es hat dazu beigetragen, dass wir für uns an gewisse Dinge glauben. Dass man akzeptiert, dass Dinge passieren. Dass es sogar vorgesehen ist, dass sie passieren. Dass ich diesen Moment, mit meiner Familie, meinen Kameraden, aber auch meinem Sohn im Himmel teilen konnte, war unglaublich. Es war ein Moment, den wir für immer in Erinnerung behalten werden. Wie alles passiert ist, ist verrückt. Es war Vorsehung. Es war überhaupt erst der zweite Penalty meiner Karriere. Wenn man das Leben in Perspektive setzt, lernt man zu schätzen, wie diese Welt funktioniert. Dinge passieren aus einem Grund. Man versteht es vielleicht nicht, aber es ist so.

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