EHC München: Kahun, der Overtime-Killer

Der EHC führt nach dem längsten Finalspiel in der DEL-Geschichte mit 1:0 gegen Wolfsburg.
Matthias Kerber |
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Der Jubel des Vollstreckers: Siegtorschütze Dominik Kahun (Mitte) lässt sich von den Teamkollegen feiern.
GEPA pictures/Markus Fischer Der Jubel des Vollstreckers: Siegtorschütze Dominik Kahun (Mitte) lässt sich von den Teamkollegen feiern.

Dem plötzlichen Tod, dem Sudden Death, muss es wohl am Oberwiesenfeld so gut gefallen haben, dass er genau eine Woche nach dem er seine Aufwartung im entscheidenden Halbfinal-Spiel der Münchner gegen die Eisbären Berlin gemacht hatte, auch in der ersten Partie der Final-Serie wieder im mehr alten als ehrwürdigen Olympia-Eisstadion vorbeischaute und seines grausigen Amtes waltete.

37 Minuten schaute er sich das Spektakel in der mit 6 142 Zuschauern ausverkauften Halle an, dann hat er sich entschieden, wem seine Sympathien gehörten und wen er mit ins Reich der Eishackler-Toten verschleppen würde.

Als Scharfrichter fungierte Dominik Kahun, der den Puck in der 97. (!) Minute zum 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung im Netz versenkte, das längste Finalspiel der DEL-Geschichte entschied und den EHC damit in der Best-of-seven-Serie mit 1:0 in Führung brachte. Spiel zwei steigt dann mit voller Lebenskraft auf beiden Seiten am Dienstag (19 Uhr) in Wolfsburg.

"Das ist natürlich schön, das war das anstrengendste Spiel, das ich je gespielt habe. Das war brutal. Wie waren in der Overtime noch viel aggressiver, dieser erste Sieg ist sehr wichtig", sagte Kahun, der Assistent des plötzlichen Todes.

Zum ersten Mal in der DEL-Historie kam es zur direkten Finalrevanche. Der Meister EHC Red Bull nahm sich erneut die Grizzlys Wolfsburg zur Brust. Als Augenzeugen dabei: Die Ex-Bundestrainer Pat Cortina und Hans Zach sowie der erste Eishockey-Fan der Stadt München – Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Rauf und runter - und rein

Die Red Bulls, bei denen der zuletzt verletzte Topscorer Jason Jaffray wieder dabei war, begannen stark. Es ging rauf und runter. Und plötzlich rein. 29 Sekunden vor Drittelende versenkte Armin Wurm die Scheibe zum 1:0 für die Gäste. "Der Treffer fiel zu einen günstigen Zeitpunkt", sagte der Torschütze: "München ist aber brandgefährlich." Und OB Reiter meinte: "Das erste Drittel war noch nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, aber mir ist nicht bange. Wenn der EHC 0:1 hinten liegt, gewinnt er meistens."

Der OB als Weissager? Gut fünf Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als Mads Christensen den Schläger reinhielt und der EHC seine Überzahl zum 1:1 nutzte. Doch nur zweieinhalb Minuten später bissen die Grizzlys zurück, Sebastian Furchner mit dem 2:1. Die Red Bulls in Schockstarre, Torwart aus den Birken musste gleich mehrere Glanzparaden auspacken, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Es dauerte, bis sich der EHC wieder fing. Keith Aucoin vergab die Riesenchance (35.). Mehr Zielwasser hatte Yannic Seidenberg intus. In der 36. Minute fand sein abgefälschter Schuss bei erneuter Überzahl den Weg ins Netz – 2:2! "Jetzt müssen wir schauen, dass wir keine Konter hergeben", sagte Ausgleicher Seidenberg.

Durchgang drei: Der EHC marschierte, doch Zählbares kam nicht heraus. Und so ging es in die Verlängerung. Dominik Kahun und Christensen gleich mit Riesenchancen. Aber der Puck wollte nicht rein. Die zweite Verlängerung musste her. Und da war es Kahun, der nach 96 Minuten und 12 Sekunden den Sudden Death assistiert – der 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung!

Lesen Sie auch: Playoff-Finale mit dem EHC - Don Jackson: Auf der Jagd nach Titel Nr. 007

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