EHC München blamiert sich gegen Iserlohn

Iserlohn/München - Freud und Leid, sie sind so extrem gegensätzlich und sich doch manchmal so nah. Am Freitag, da war die Welt des EHC Red Bull München, des Meisters der vergangenen drei Spielzeiten, der sich auf der Mission Quadruple-Titel befindet, noch in Ordnung. Beim bayerischen Derby gegen den Erzrivalen Augsburg Panther setzte sich der EHC mit 2:1 durch, sackte damit den 275. Sieg der Münchner DEL-Geschichte ein. Zudem stand das Team von Erfolgscoach Don Jackson nach drei Spieltagen mit blütenweißer Weste da.
Drei Spiele, drei Siege – als einziges verlustpunktfreies Team der Liga rangierte der EHC auf der DEL-Pole-Position. Zwei Tage später folgte auf das Jubiläum die Blamage. Und war für eine! München kam bei den Iserlohn Roosters unter die Kufen. 3:8 (!) hieß es am Ende, eine der höchsten Niederlagen der Vereins-Historie. Dabei hatte Neuzugang Matt Stajan (1020 Einsätze in der NHL) mit seinem allerersten DEL-Tor den EHC, bei dem erstmals in dieser Saison der gebürtige Iserlohner Kevin Reich das Tor hütete, in der 6. Minute noch in Führung gebracht.
Ex-Münchner: "Hatten sehr, sehr viel Glück"
"Ich kann selber nicht erklären, was da los war", sagte Iserlohns Stürmerstar Jon Matsumoto, "wir hatten sehr, sehr viel Glück." Matsumoto, von 2016 bis 2018 im Münchner Trikot unterwegs und in der vergangenen Saison sogar MVP, der wichtigste Spieler der Playoffs, steuerte selber zwei Tore und einen Assist zu dieser historischen Demontage der Münchner, die das Spiel lang kontrolliert und dominiert hatten, bei.
Den Eishockey-Torwart der traurigen Gestalt gab Reich. Dabei waren ihm noch nicht mal eklatante Fehler unterlaufen. "Ich kann das nicht erklären. Es fühlte sich so an, als würde alles schief gehen, was schief gehen kann", sagte der 22-jährige Goalie und ging mit sicher selber hart ins Gericht. "Ich habe der Mannschaft nicht helfen können, irgendwann muss ich halt auch mal einen halten. Ich habe acht Dinger kassiert, ich muss jetzt daraus lernen." Nicht nur er.