EHC mit Demontage gegen Mannheim: Der Adler ist gerupft

München - Sie haben gewonnen, sie haben verloren, sie haben gekämpft und gelitten, sie haben einstecken müssen, aber am Ende nochmal kräftig ausgeteilt. Zum dritten Mal in Folge ziehen die Eishackler des EHC Red Bull München ins Finale der Deutschen Eishockey Liga ein. Der Traum vom Titel-Tripple, er ist zum Greifen nah.
Mit einem 5:0 gegen die Adler Mannheim vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympiaeishalle beendeten die Münchner gnadenlos die Best-of-seven-Serie im fünften Spiel. Mads Christensen (1.), Andreas Eder (13.), Dominik Kahun (19.), Keith Aulie (25.) und Keith Aucoin (30.) schossen die Adler aus der Halle.
EHC-Finalgegner: Entweder Berlin oder Nürnberg
Somit erspart sich der EHC weitere kraftraubende Partien. Eine knappe Woche bleibt Zeit, die Akkus aufzuladen, ehe es am kommenden Freitag gegen die Eisbären Berlin oder die Nürnberg Ice Tigers (Gegner steht noch nicht fest) um Silberware in Form des Meisterpokals geht.
Lange war es eine harte und enge Serie. Umso mehr wollten die EHC-ler am Freitag unbedingt den Deckel draufmachen. „Wir wollen ihnen unser Spiel aufdrücken“, erklärte Kapitän Michi Wolf vor der Partie bei Telekom Eishockey. Und das gelang mehr als perfekt, schon nach 45 Sekunden klingelte es hinter Adler-Goalie Dennis Endras. Mads Christensen hatte einfach mal abgezogen und traf im dritten Spiel in Folge. „Jetzt müssen wir so weiter machen“, forderte Christensen im Powerbreak. Es ging so weiter.
Wieder etliche Undiszipliniertheiten bei Mannheim
Die Adler – im ersten Drittel ohne Chance – fielen wieder nur durch Undisziplinierten auf. Chad Kolarik verpasste EHC-Stürmer Patrick Hager nach einem harmlosen Check einen Faustschlag ins Gesicht und wanderte dafür zurecht auf die Strafbank. Die zwei Minuten in Überzahl wusste Andreas Eder zu nutzen und schlenzte den Puck undankbar für Endras in die Maschen (13.) – es war sein erstes Powerplay-Tor. Für den Adler-Keeper war die Partie dann vorbei, er wurde durch Chad Pickard ersetzt. Aber auch der musste nochmal hinter sich greifen, kurz vor Ende des Drittels legte Frank Mauer schön ab auf Domink Kahun und der schoss sicher ins lange Eck zum 3:0 (19.) ein.
Auch im zweiten Drittel kannte der EHC kein Erbarmen, rupfte die Adler gnadenlos. Die Gäste waren gerade dabei, etwas besser zu werden, da schlug Keith Aulie aus spitzem Winkel (25.) zu – die Vorentscheidung. Nur fünf Minuten später traf dann auch noch Hauptrunden-Topscorer Keith Aucoin, der bislang in den Playoffs noch glücklos gewesen war, nach einem feinen Zuspiel von Brooks Macek zum 5:0. „Fiiinaaaleee“-Gesänge schallten durch die Halle.
„Es ist anders als in den bisherigen Spielen“, stellte Eder dann auch etwas überrascht in der zweiten Drittelpause fest. Der EHC konnte spielen, wie er wollte und erlaubte sich im letzten Drittel, den Fuß vom Gas zu nehmen. Den Adlern dürfte das an diesem Abend nur recht gewesen sein. Es blieb beim 5:0. Spielen die Münchner so auch in der Finalserie, dann dürfte der dritte Titel in Folge nicht nur ein Traum bleiben.
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