EHC: Meisterlich im 4. Drittel

Das Finale verloren, aber viele Fans gewonnen: Wie die Eishockey-Party beim EHC München nächste Saison - die nun gesichert ist - weitergehen soll.
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Enttäuschung pur über die Vizemeisterschaftt: Die Stars des EHC München um Rekordspieler Mario Jann.
sampics/Augenklick Enttäuschung pur über die Vizemeisterschaftt: Die Stars des EHC München um Rekordspieler Mario Jann.

Das Finale verloren, aber viele Fans gewonnen: Wie die Eishockey-Party beim EHC München nächste Saison - die nun gesichert ist - weitergehen soll.

MÜNCHEN Es war lang, laut, feucht und fröhlich, intensiv und exzessiv. Und nicht alle Partygäste überstanden die Kabinenfeier des Vizemeisters EHC München, die am Freitagabend begann und Samstagmittag endete, unbeschadet. Prominentestes Opfer? Der Silberpokal, den der Vizemeister nach dem 2:5, der dritten Niederlage im vierten Finalspiel gegen Bietigheim, erhalten hatte. Er büßte einen Henkel und den Deckel ein. „Diese Feier haben sich die Jungs verdient. Der Stress muss abgebaut werden“, sagte Manager Christian Winkler.

Er wurde abgebaut, weggetanzt, weggetrunken. Winkler: „Es gab viele Fragen vor der Saison über Eishockey in München, die haben wir alle beantwortet.“ Die letzten Antworten stehen in der AZ.

EHC: Zukunft/Sponsor

Die kommende Saison ist gesichert. „Ich kann versichern, dass der EHC weitermacht“, sagte Präsident Jürgen Bochanski der AZ, „zwar fehlt noch ein Hauptsponsor, trotzdem werden wir das auf jeden Fall stemmen.“ Mannschaft 2010: Martin Schymainski, Niklas Hede, Mark Heatley haben schon Verträge. Dylan Gyori, Chris Bahen und Christian Wichert haben verlängert. „Wir haben Optionen in vielen Verträgen, die ziehen wir jetzt. Wir werden uns nur auf zwei, drei Positionen verstärken, der Rest bleibt“, sagt Winkler. DEL-Spieler Sven Gerbig (Frankfurt) liegt ein Angebot vor. Klar ist, dass David Wrigley („Das kriegen wir hin“), Andreas Raubal („Das klären wir gleich“), Mike Kompon („Ich habe mein Herz an München verloren“), Keeper Sebastian Elwing („Sehr bald kann ich was sagen“) und Brandon Dietrich („Es passt beim EHC“) bleiben. Stürmer Kompon meint: „Dieses Team wird die Liga auf Jahre dominieren.“

EHC: Markus Jochers Zukunft

Der 30-Jährige legte einen letzten Schuhplattler für die Fans hin. Jocher beendet seine Karriere und will sich auf seinen Nähmaschinenfachhandel konzentrieren. Oder doch nicht? „Zu 99 Prozent ist meine Karriere beendet, außer meine Mama gibt mir Grünes Licht. Sie ist mein Herz, für sie tue ich alles. Ich werde ihr Gesicht genau beobachten, ob da ein Augenzwinkerer ist: ,Bua, geh’ naus und spui wieda.’“

EHC: Trainer

Erfolgscoach Pat Cortina fehlte dem EHC bei dem 2:5. Er betreute die Ungarn bei der WM. Doch der EHC soll kommende Saison nicht ein einziges Mal trainerlos dastehen. „Noch einmal darf sich das nicht überschneiden. Der EHC muss Priorität haben“, sagt Manager Winkler, der mit Torwart-Coach Joseph Heiß im vierten Spiel übernahm. Heiß wird kommende Saison Cortinas fester Co-Trainer sein.

EHC: Ziele

„Die Meisterschaft kann man nicht versprechen, sondern nur gewinnen. Wir wollen aber wie heuer wieder begeisterndes Eishockey zeigen“, sagt Winkler. Das schlägt sich auch in den Zuschauerzahlen nieder. Nach DEL-Meister Eisbären Berlin, die mit einer neuen Halle aufwarten können, hat der EHC den prozentual höchsten Zuschauerzuwachs im deutschen Eishockey. „Das macht uns sehr stolz“, sagt Winkler. Zuletzt in den Playoffs hatte der EHC einen Schnitt von 3408 Zuschauern pro Spiel, am Freitag war die Olympia-Eishalle (6256 Plätze) fast ausverkauft.

EHC: DEL

Durch die Vizemeisterschaft ist der EHC dem „zweischneidigen Schwert“ (Winkler) DEL entkommen. Aber darüber nachgedacht wird trotzdem. Bochanski: „Wenn uns die DEL noch ansprechen würde, müssten wir uns das überlegen.“ Winkler meinte: „Ein mulmiges Gefühl hätte ich schon gehabt. Ob die Fans das annehmen?“ Bochanski erklärte: „Wir können nicht auf der einen Seite Auf- und Abstieg fordern und dann, wenn wir aufsteigen können, sagen: ,Wir aber nicht!’ So kann man das aber auf solidere Füße stellen.“ Für nächstes Jahr, wenn man vielleicht den einen Platz besser ist.

Matthias Kerber

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