EHC im Rathaus: Münchner Meisterkindl
Oberbürgermeister Reiter empfängt den EHC im Rathaus. Der Eishockey-Champion trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
Wenn der erste Mann und Eishockey-Fan der Stadt ruft, dann macht man sich als gestandener Eishackler natürlich fesch. So hatte sich die Meister-Truppe des EHC Red Bull München schön in Trachten-Schale geworfen. Dermaßen bajuwarisiert, marschierten Kapitän Michael Wolf & Co. am Freitag im kleinen Sitzungssaal des Rathauses ein. Dort wartete Oberbürgermeister Dieter Reiter auf die Münchner Meisterkindl, die durch den 4:0-Sieg im fünften Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg die Titelverteidigung klar gemacht hatten.
OB Reiter: "Das sind so tolle Sportler und so sympathische Jungs"
Und sie kamen nicht mit leeren Händen. Der EHC überreichte dem OB ein für das Stadtoberhaupt angefertigtes Meister-Trikot mit der Nummer 17 (Titeljahr), auf dem das gesamte Team unterschrieben hatte. "Ich freue mich sehr", sagte Reiter, "mir wurde gesagt, dass es das einzige Trikot dieser Art ist, das nicht einem gehört, der für den EHC auf dem Eis gestanden ist. Es ist auch besser, dass ich nicht auf dem Eis war."
Dann trugen sich die Spieler, Trainer und Bosse des EHC ins Goldene Buch der Stadt ein. "Man merkt, wie sehr sich alle freuen", sagte Reiter, "wenn wir mit unserem Empfang unseren kleinen Beitrag dazu leisten können, tun wir das natürlich mehr als gerne. Das sind so tolle Sportler und so sympathische Jungs."
Jungs, die einen wahren Feier-Marathon hinter sich haben. All das ging weder an Spielern, noch am Meisterpokal spurlos vorbei, einer der Henkel wackelte beim Empfang im Rathaus bedenklich. Vor dem Auftritt bei Reiter hatten sich die Eishockey-Kämpen im Donisl gestärkt und eine deftige Grundlage geschaffen. Schließlich war das Ziel am Abend wieder das "Burger & Lobster"-Lokal.
Offizielle Meisterfeier am Samstag
Am Samstag geht es zur offiziellen Meisterfeier. Die findet ab 15 Uhr im Festzelt am Nockherberg statt. Ein offener Doppeldecker-Bus wird die Mannschaft auf ihrer Meister-Ehrenrunde durch die Stadt kutschieren, ehe sie gegen 17.30 Uhr am Nockherberg erwartet wird. Bis 23 Uhr ist dort gebucht, mehrere hundert Liter Freibier stehen für durstige Spieler- und Fan-Münder parat. "Wir wollen unbedingt mit unseren Fans feiern", sagte Manager Christian Winkler, "sie sind ein großer Teil unseres Erfolges." Für die Erfolgsgaranten hatte auch Reiter ein Extra-Lob übrig: "Die Stimmung, die ich im ersten Finalspiel erlebt habe, war unglaublich. Da lief einem die Gänsehaut über den Rücken. Die Gesänge waren das Lauteste, Durchgehendste und Mitreißendste, was ich je in einem Stadion erlebt habe. "
Die gute, alte Olympia-Eishalle. Doch ihre Tage dürften gezählt sein. Die Verhandlungen zwischen EHC, Stadt und den Basketballer des FC Bayern sind nach AZ-Informationen weit gediehen. Sie verhandeln über einen Hallenneubau, den Red Bull mit 100 Millionen finanzieren würde, die beiden anderen Parteien sollen als Mieter agieren. Zur Saison 2020 dürfte die Halle fertig sein. "Es sieht ganz gut aus", sagte Reiter, "das Wichtigste ist, dass eine grundsätzliche Einigung besteht. Und ich habe nichts Gegensätzliches gehört."
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