EHC holt Flaake: Kämpfer, Sänger und Autonarr

Meister EHC Red Bull München verpflichtet Nationalstürmer Jerome Flaake von den Hamburg Freezers. „Hier wird seit Jahren etwas Großes aufgebaut!“

München -  Auf seiner Brust sind die Worte „No Fight, no Glory“ eintätowiert. Kein Kampf, kein Ruhm. Das ist das Lebensmotto von Eishockey-Nationalspieler Jerome Flaake. So ist er, so spielt er. Und so spielt er in Zukunft für den EHC Red Bull München. Der 26-Jährige, der nach dem überraschenden Rückzug der Hamburg Freezers aus der DEL ohne Verein dastand, unterschrieb einen Vertrag beim amtierenden Meister.

„In München wurde seit Jahren etwas Großes aufgebaut, die Meisterschaft in der letzten Saison war demnach auch verdient“, sagte Flaake, „ich bin sehr glücklich, in Zukunft hier zu spielen, auch wenn das mit den Freezers natürlich nicht so geplant war. München ist eine tolle Stadt und ich Freude mich darauf, wieder nah der Heimat zu spielen“.

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Flaake ist zwar in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben im Osten der Republik zur Welt gekommen, doch seine Eltern zogen nach Königsbrunn in Bayern, als Jerome zwei Jahre alt war. Seine zweijährige Ossi-Vergangenheit brachte ihm aber trotzdem den Spitznamen Ronny ein.

Den verpasste ihm Alexander Barta, der selber von 2013 bis 2015 bei den Red Bulls gespielt hat, zu gemeinsamen Freezers-Zeiten. „Ronny ist im Osten ja ein typischer Name. Also kam Alex irgendwann drauf, mich Ronny zu nennen, und fand das lustig. Seitdem bekomme ich ihn nicht mehr los“, sagte Flaake, der jetzt im Mai in Russland sein WM-Debüt gab und mit Deutschland ins Viertelfinale einzog, bei „Spox“.

Flaake: „Ohne Kampf erreicht man im Leben nicht viel."

Flaake ist mit seinen 1,90 Metern Körpergröße und 92 Kilo für seine intensive, harte Spielart bekannt. „Ohne Kampf erreicht man im Leben nicht viel. Es geht um Leidenschaft in allen Lebenslagen“, sagt Flaake, der aber nicht nur die Leidenschaft Eishockey hat, er ist auch ein riesiger Musikfan. Flaake fuhr sogar mal mit einem Kumpel und zwei Freundinnen zu einem Casting der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) und gab da Herbert Grönemeyers „Mein Weg“ zum Besten.

Ohne Erfolg, Flaakes Weg ist eben das Eishockey, nicht die Musik. „Ich weiß auch nicht, warum die mich nicht weitergelassen haben“, amüsiert sich Hip-Hop-Fan Flaake über seine Gesangskarriere. Der Stürmer ist Udo-Lindenberg-Verehrer. „Ich habe ihn mal getroffen. Das ist ein geiler Typ, ein klasse Mensch, dessen Musik ich auch unheimlich gerne höre.“

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Beim EHC muss er sich wohl mit den Kabinen-DJs Steve Pinizzotto und Konrad Abeltshauser um den Sound in der Umkleide streiten. „Ich höre querbeet alles, bin völlig offen, was Musik angeht, aber Hip-Hop gefällt mir am besten“, sagte Flaake, der ein absoluter Autonarr ist. „Ich könnte mich den ganzen Tag an die Rennstrecke stellen, bei einem 24-Stunden-Rennen zum Beispiel, und Autos anschauen, mich fasziniert es. Und selbst Gas zu geben natürlich auch. Mein Traum-Auto ist ein Lamborghini Murcielago LP 670.“

Gas geben wird der Stürmer aber vor allem auf dem Eis. Er, der in 429 DEL-Spielen für die Kölner Haie sowie Hamburg 105 Treffer erzielte und 141 Mal als Vorlagengeber glänzte, will auch in München sein Können und seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen.