EHC-Erlass: Mund halten!
MÜNCHEN - Trainer Pat Cortina will die Meckereien und dummen Strafen seiner Spieler nicht mehr akzeptieren. Auch Manager Christian Winkler sagt: „Wir werden da gnadenlos einschreiten.“
Es gibt nicht viele Dinge, die EHC-Coach Pat Cortina derart in Rage bringen wie Disziplinlosigkeiten. Genau davon gab es zuletzt beim Zweitliga-Tabellenführer mehr als genug. Immer wieder kassieren seine Spieler Disziplinarstrafen, weil sie sich mit den Schiedsrichtern anlegen. Mike Kompon, Neville Rautert, Sebastian Elwing, Kevin Lavallee, sie alle mussten die Strafe für ein zu loses Mundwerk absitzen. Cortina hat seinen Glauben an die Selbstreinigungskräfte des Teams verloren. Wie die AZ erfuhr, hat Cortina für Dienstag eine Aussprache einberufen. „Es reicht! Ich habe abgewartet, ob die Spieler das intern lösen. Anscheinend ist das nicht passiert. Ich werde nicht akzeptieren, dass wir weiter so auftreten“, sagte Cortina.
Deswegen werden er und Manager Christian Winkler nun zur großen Kopfwäsche ansetzen. „Es gibt Dinge, die gerade gerückt gehören“, sagt Winkler, „wir werden gnadenlos einschreiten. Mit diesen Undiszipliniertheiten schaden alle, die nicht still sein können, dem Team. Es wird Maßnahmen geben, die nicht bei Geldstrafen enden müssen.“
Deswegen wird es in Zukunft auf dem Eis eine klare Aufgabenverteilung geben. „Der Schiedsrichter ist meine Aufgabe – oder die des Trainers. Notfalls die des Kapitäns. Dann hat es sich. Die Spieler sollen spielen. Wenn sie ihre Leistung bringen würden, müssten sie sich nicht über die Leistung des Schiedsrichters echauffieren“, sagt Winkler. Ein klarer Maulkorb-Erlass für die Spieler des EHC.
Ein Erlass, der auch die volle Zustimmung von Kapitän Andreas Raubal hat. „Es kann nicht sein, dass jeder auf dem Eis glaubt, seinen Mund aufreißen zu müssen. Das Rumgeflenne, das Gejammer geht mir selber auf die Nerven.“
Raubal hat auch schon immer wieder privat mit Schiedsrichtern gesprochen, die wollten von einem Aktiven wissen, wie man mit diesen Situationen umgehen soll. „Ganz einfach: Schau auf die Brust, wenn der Spieler kein C für Kapitän dort hat, dann gib’ für jedes blöde Wort eine Zehn-Minuten-Strafe. Sonst bist du ganz schnell deine Autorität los,“, sagt Raubal.
Ab sofort ist Schweigen beim EHC erste Spielerpflicht. Winkler: „Wir haben alle das große Ziel Aufstieg – da werden wir nicht zulassen, dass unnötige Meckereien uns schwächen.“
Matthias Kerber
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