EHC: Die Nöte von Dibelka

EHC-Stürmer Dibelka tut sich schwer. Das liegt am neuen Job und der privaten Situation
Gregor Röslmaier |
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Der EHC München und die Straubing Tigers sind in der DEL große Rivalen.
Rauchensteiner/AK Der EHC München und die Straubing Tigers sind in der DEL große Rivalen.

EHC-Stürmer Lubor Dibelka tut sich schwer. Das liegt am neuen Job und der privaten Situation

München - Es ist das Toreschießen, das dem EHC schwer fällt. Schon in der zweiten DEL-Saison gelangen nur zwei Teams weniger Treffer als den Münchnern. Ein Problem, das sich in der neuen Spielzeit fortsetzt, erst am Dienstag gab es erstmals drei Treffer, das führte zum ersten Saisonsieg. Dabei dachte der EHC endlich jemanden gefunden zu haben fürs Toreschießen. Doch der trifft nicht ins Tor.

Lubor Dibelka, der in der vergangenen Saison noch Top-Scorer der zweiten Liga beim SC Riessersee war, traf in den ersten sechs Saisonspielen fünf mal den Pfosten. „Die ersten Spiele waren hart. Nach den vergebenen Chancen war ich schon noch mindestens eine Nacht frustriert. Ein Tor würde auch mir mehr Selbstvertrauen geben", sagt Dibelka vor dem Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine (19.30 Uhr, Olympia Eishalle).

Die Frage nach der breiten Brust beschäftigte nach fünf Niederlagen am Stück zuletzt alle Spieler. Doch keinen so sehr wie den 29-jährigen Tschechen. „Hinter ihm stand ein großes Fragezeichen”, gibt Manager Christian Winkler zu. Ob sich der Stürmer auch mit defensiven Aufgaben zurechtfinden würde, ob er robust genug sei für die DEL? Bislang zählte für ihn nur die Offensive. Als er 2008 nach Peiting in die 3. Liga kam, ballerte Dibelka mit 62 Toren und 74 Vorlagen in 62 Spielen alles in Grund und Boden. 2011 wechselte er nach Riessersee in die 2. Liga, verhalf den Garmischern im Alleingang zum Klassenerhalt.

Jetzt die ganz große Herausforderung DEL. Ist er dem gewachsen? „Mit 22 Jahren spielte ich bei Vitkovice in der ersten Tschechischen Liga. Dann kamen Spieler aus der NHL und ich musste in die zweite Liga, das war nicht einfach", erzählt Dibelka. Er wechselte die Vereine und landete in Peiting. Dort lernte er seine Freundin kennen, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat. Doch die Liebe hielt nicht, die gemeinsame Wohnung in Peißenberg löste das Paar Anfang des Jahres auf. Dibelka trennte sich, den Weg in die Erstklassigkeit unternahm er alleine. Ein schwerer Weg.

„Lubor musste sich an die Liga gewöhnen, das sollte jetzt abgeschlossen sein", sagt Winkler. Das liegt auch an seinen Sturmpartner Martin Buchwieser und Jason Ulmer, mit ihnen bildet der Tscheche die Top-Reihe beim EHC. „Er macht viel richtig, lässt sich fallen, wenn Buchwieser und Ulmer nach vorne gehen", sagt Winkler. Die Schwäche: das Defensiv-Spiel. „Mit meinen 29 Jahren dachte ich, dass ich weiß, was ich kann. Aber die Trainer zeigen mir immer neue Sachen im Defensiv-Verhalten", sagt Dibelka. Doch der Lernprozess gestaltete sich schwierig: Dibelka spricht nur schlecht Englisch, Anfangs verstand er keine Anweisungen von Trainer Pat Cortinas. „Mittlerweile verstehe ich den Trainer, wenn er über Eishockey redet", sagt Dibelka. Zuvor fragte er sich bei den Mitspielern durch: Wie geht die Übung? Wo muss ich stehen? „Ich hatte schon Angst, dass ich mit meinen Fragen allen auf die Nerven gehe. Aber die Trainer und die Jungs haben mir alle großartig geholfen", sagt Dibelka. Nun liegt sein nächstes Ziel nur wenige Zentimeter entfernt: Nämlich neben dem Pfosten, dann aber bitteschön samt Puck im Tor.

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