EHC + BMW = DEL?

Eishockey-Meister steht vor einer Kooperation mit dem Münchner Autobauer. Präsident Bochanski: „Ein ganz wichtiges Signal!“
MÜNCHEN Wer lange sucht, wird endlich fündig! Zwei Tage nachdem sich der EHC München durch das 3:1 in Schwenningen die Meisterschaft und damit das Recht auf den DEL-Aufstieg gesichert hat, konnten die Münchner einen Coup in Sachen Sponsoring landen. Wie die AZ erfuhr, wird der EHC mit Automobilhersteller BMW, dereren Hauptsitz direkt gegenüber der EHC-Heimat am Spiridon-Louis-Ring liegt, eine Partnerschaft eingehen. „Es sind nur noch letzte Details zu klären, aber es ist alles in die Wege geleitet“, bestätigt Jürgen Bochanski, der Präsident des Eishockey-Klubs: „Wir sind sehr glücklich, wenn wir dann BMW als unseren Partner begrüßen dürfen.“
Es soll sich um eine Kooperation der Münchner BMW Niederlassungen mit dem EHC handeln. Entsprechend wird wohl die Autoflotte des EHC von BMW gestellt werden. „Es ist zu früh, über Details zu reden, da noch nichts unterschrieben ist“, sagt Bochanski, „daher will ich über Umfang und Leistungen noch keine Aussagen machen.“
Durch das BMW-Engagement hat der EHC endlich den ersten namhaften Vertreter der Münchner Wirtschaft auf die Erfolgsstory des Vereins, der in acht Jahren den Durchmarsch von der Bayernliga in die DEL geschafft hat, aufmerksam gemacht.
EHC + BMW = DEL? Ganz so einfach ist die Rechnung jedoch nicht. Die Kooperation wird nicht im Ansatz die eine Million Euro, die noch für den DEL-Etat nötig ist (3,5 statt bisher 2,5 Millionen), aber es ist eine Riesenschritt Richtung DEL. „Ich denke, die Partnerschaft mit BMW ist ein ganz wichtiges Signal“, sagt Bochanski, „es zeugt davon, dass man unsere Arbeit honoriert.“
Bereits heute wird der EHC die Lizenzierungsunterlagen bei der DEL einreichen, Nachbesserungen etwa bei der Sicherung des Etats sind aber dann noch möglich. Am Samstag findet eine Gesellschafterversammlung des EHC statt, dort soll nach AZ-Informationen beschlossen werden, dass die Gesellschafter die DEL-Gebühr von 800000 Euro tragen werden. „Ich kann nicht für die Gesellschafter sprechen, bevor die Versammlung war“, erklärt Bochanski vielsagend.
Auf jeden Fall begrüßt die die DEL den Neuzugang aus München. „Ich habe Manager Christian Winkler schon gratuliert. Ich Freude mich darauf, bald wieder gegen die Münchner zu spielen“, sagt Max Fedra, Manager der Augsburger Panther. Gabi Sennebogen, Geschäftsführerin der Straubing Tigers, sagt: „Wir sehen das absolut positiv. München wäre ein weiteres Aushängeschild für Eishockey in Bayern. Solche Derbys sind sportlich und wirtschaftlich toll. Wir Freude uns.“ So sieht’s auch Andreas Brockmann, Coach der Nürnberg Ice Tigers: „Der EHC wäre eine Bereicherung für die DEL.“ Zustimmung von Rudi Hofweber, Marketing-Manager des ERC Ingolstadt: „Man kann’s nur begrüßen, dass mit dem EHC ein fünftes bayerisches Team in der DEL wäre. Die Hallen werden bei den Derbys voll sein.“
Matthias Kerber