EHC: Ab in den Norden!
München - Wenn ein Trainer weniger über seine Mannschaft redet und dann auch nur über die Glanzleistung des eigenen Goalies, dafür über das Spiel des Gegners ins Schwärmen gerät, dann kommt das einem Ritterschlag gleich. Sam Hallam, der Cheftrainer der Växjö Lakers, des schwedischen Meisters von 2015, adelte nach dem 1:1 im Hinspiel des Sechzehntelfinales der Champions League den EHC Red Bull München, den deutschen Meister.
„Wir wussten, wie sie spielen, aber sie machen es so gut, dass wir sie trotzdem kaum stoppen konnten. Es ist nicht so, dass die Münchner uns überrascht hätten, es war nur so, dass sie es zu gut gemacht haben, dass wir kaum Mittel gegen sie hatten“, analysierte Hallam und ging bei seiner Lobeshymne in die Verlängerung: „München hat mehr Zweikämpfe gewonnen, war einfach gewillter, alles zu geben. Wir können mit dem Punktgewinn sehr zufrieden sein, unser Goalie hat uns im Spiel gehalten. Keine Frage, wir müssen besser spielen, um eine Chance zu haben.“
Eine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale. Am kommenden Dienstag (19 Uhr) steigt das Rückspiel – dann in Schweden. Also ab in den Norden! Die EHC-Spieler haben gegen Växjö gezeigt, dass sie zu den besten Teams in Europa zählen können. Das Team um Kapitän Michael Wolf ging das hohe Tempo der Skandinavier nicht nur mit, es dominierte das Spiel über weite Strecken sogar. „Das sind die Spiele, die dir wirklich etwas bringen“, sagte Münchens Erfolgscoach Don Jackson, „das Team ist stolz darauf, wie es gespielt hat, wie es aufgetreten ist und ich bin definitiv stolz auf mein Team. Es war ein Spiel, das die Zuschauer sicher mitgerissen hat. Das Tempo war unglaublich. Wir haben Moral gezeigt, ab dem 2. Drittel haben wir das Spiel beherrscht.“ Växjo war in der 18. Minute in Führung gegangen, doch Jerome Flaake gelang 15 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 1:1. Trotz bester Torchancen blieb es beim Remis. „Wir hätten das Spiel auf jeden Fall gewinnen können“, sagte Stürmer Maximilian Kastner.
„Wir werden uns nicht verstecken, wir werden auch im Rückspiel angreifen und hoffentlich zeigen, dass wir das bessere Team sind“, sagte Verteidiger Derek Joslin. Der einstige NHL-Spieler spielte selber 2013/14 in der schwedischen Liga für AIK Stockholm: „Ich weiß, wie stark die Liga dort ist, aber wir haben eine Mannschaft, die jedes Spiel gewinnen kann.“
Das muss der EHC aber auf jeden Fall ohne zwei seiner Nationalspieler. Stürmer Frank Mauer und Verteidiger Florian Kettemer fallen beide mit Beinverletzungen jeweils mehrere Wochen aus. Weiter muss Jackson auch auf Steve Pinizzotto, John Rogl und Joachim Ramoser verzichten. Ohne dieses Quintett geht es für den EHC am Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen Nürnberg.
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