Durch die Hosenträger

Der EHC München tritt beim ersten Heimspiel im schicken Wiesn-Trikot an – und blamiert sich gegen Hannover. Nach dem 0:3 motzt sogar Geschäftsführer Bochanski: „Wir standen neben den Schlittschuhen”
Matthias Kerber |
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MÜNCHEN Nein, auf der Wiesn waren sie noch nicht, die Stars des EHC München. Doch einen Kater hatten sie gestern Abend dennoch. Denn ihr erstes Heimspiel gegen die Hannover Scorpions, das der EHC in den eigens kreierten Oktoberfest-Trikots bestritt, verlor das Team von Trainer Pat Cortina deutlich mit 0:3. Nach dem tollen Saisonauftakt am Freitag, als der EHC bei Titelmitfavorit Krefeld 4:2 gewann, war in eigener Halle nichts zu holen. Der EHC war vor nur 2578 Zuschauern – kalkuliert sind 3900 – in der Olympia-Eishalle chancenlos.

„Hannover hat härter gekämpft und besser gespielt, so lautet das einfache Fazit. Wenn das so ist, kann man auch nicht gewinnen. Wir haben zu Recht verloren", sagte Cortina, „ich bin ganz und gar nicht zufrieden. Das Beste, was ich sagen kann, ist, dass wir nicht aufgegeben haben. Aber das ist auch meine Minimalanforderung. Wir werden im Training wieder viele Zweikämpfe üben müssen. Kämpfen, das ist unsere Identität, die haben wir gegen Hannover teilweise verleugnet."

Der erste Stimmungstöter ließ nur 23 Sekunden auf sich warten. Es war Hannovers Jeffrey Hoggan, der eine kollektive Schlaf-Attacke der Startformation vor Keeper Jochen Reimer zum 1:0 ausnützte. „Dieses Tor war eine schallende Ohrfeige für uns”, sagte Cortina. Aber eben kein Weckruf. Der nächste Schuss durch die Trachten-Hosenträger von Reimer in der 14. Minute: Scott King nutzte die bereits zweite Strafzeit von Felix Petermann zum 2:0.

„Irgendwie waren wir nie richtig da. Wir standen neben den Schlittschuhen", befand Geschäftsführer Jürgen Bochanski, der noch vor der Partie gefordert hatte, dass der EHC nicht nur Punkte sammeln, sondern auch die Zuschauern begeistern müsse. „Das ist uns sicher nicht gelungen, das war nicht der Tag des EHC. Der wird aber sicher noch kommen”, so der Geschäftsführer. Leicht untertrieben: Beide Aufgaben wurden am Sonntag nicht erfüllt.

Im zweiten Drittel ging es mit der Eis-Tristesse weiter. Tommi Hannus nutzte eine erneute Münchner Unterzahl – Martin Schymainski saß auf dem Sünderbankerl – zum dritten Stich der Scorpions.
Der EHC? Harmlos, einfalls- und ideenlos. Selbst eine 5:3-Überlegenheit und eine Matchstrafe plus fünf Minuten gegen Andre Reiß konnte der EHC nicht nutzen. Es blieb beim eindeutigen 0:3. „Wir hätten heute noch lange spielen können, bis uns ein Tor gelungen wäre. Wir hatten zwar viele Schüsse, aber die Qualität der Schüsse war einfach schlecht. So gewinnt man nicht”, fasste Coach Cortina die Pleite zusammen. Und Stürmer Ulrich Maurer legte noch einen drauf: „Ich glaube, wir hätten eher noch drei Stunden spielen können und hätten immer noch keinen Puck reingebracht.”

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