Dritter Sieg gegen Straubing: Jetzt hat der EHC München Matchball
München - Goliath lässt sich in den Playoffs von David nicht mehr verladen. Der EHC Red Bull München, der sich als Hauptrundensieger Heimrecht für die gesamten Playoffs gesichert hat, setzte sich am Sonntag gegen die niederbayerischen Underdogs der Straubing Tigers mit 4:0 durch.
In der regulären Saison hatten die Tigers die Roten Bullen noch in allen vier Partien als Eishockeyspieler der traurigen und sieglosen Art nach Hause geschickt. Alles Geschichte, München führt nun in der Best-of-Seven-Serie mit 3:0 und hat damit bereits am Dienstag (19.30 Uhr) in Straubing Matchball.
Verteidiger Konrad Abeltshauser brachte das Team von Trainer Don Jackson auf die so beliebte Siegerstraße – das 1:0 in der 10. Minute! „Tore sind immer ein geiles Gefühl, in dem Playoffs natürlich noch viel mehr. Man merkt einfach in jeder Sekunde, wie die Intensität in den Playoffs zunimmt“, hatte Abeltshauser der AZ vor den Playoffs gesagt.
Pinizzotto überragt: Als Vorbereiter und Provokateur
Münchens Sicherheitschef in Form von Strafbankkönig Steve Pinizzotto, der den Treffer vorbereitet hatte, tat sich noch als Extrem-Provokateur hervor. Beim Torjubel ließ er einen Straubinger Spieler gar nicht mehr los, zwang ihn indirekt zum Mitfeiern. Das fand der Schiri gar nicht lustig und schickte Pinizzotto, der sich schon im ersten Aufeinandertreffen mit den Tigers eine Privatfehde geliefert und sich mit Straubings hartem Hund Sean O’Connor zudem gekloppt hatte, aufs Sünderbankerl.
1:0 ist gut, 2:0 viel besser. In der 14. Minute war es soweit. Wieder ging Pinizzotto durch, die Straubinger hat dem Münchner Muskelpaket nichts entgegenzusetzen, der legte geschickt auf Stürmer Jérôme Samson zurück. Und der Franko-Kanadier bewies überschaubare Gastfreundlichkeit – das 2:0 für die Truppe von Coach Jackson, dem Meistermacher. Kurz vor der Drittelpause der nächste Aufreger: Der Straubinger Thomas Brandl traf den Münchner Topscorer Keith Aucoin mit dem Stock im Gesicht. Der Münchner verlor einen Zahn, Brandl musste vorzeitig zum Duschen gehen (fünf Minuten plus Spieldauer).
Strafe muss sein, dachte sich Red-Bulls-Stürmer Mads Christensen, er nutzte vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eishalle die Überzahl zum 3:0 (23.). Damit nicht genug, die EHCler erwiesen sich als Nimmersatts. Erneut Christensen erhöhte zum 4:0 (27.).
Ein Shutout für Goalie David Leggio
Danach schalteten die EHCler in den Ergebnis-Verwaltungsmodus. Während die Münchner Fans die Euphorie-Welle machten, ließen die Spieler auf dem Eis nichts mehr anbrennen. Wieder ein Sieg, wieder ein Shutout für München und Goalie David Leggio, die ja schon das erste Spiel im Viertelfinale mit 5:0 gewonnen hatten. Drei Spiele drei Siege für den EHC, der in der Vorsaison noch sang-, klang und sieglos im Viertelfinale an den Wolfsburg Grizzlys gescheitert war.