Don Jacksons Hochrisiko-Spiel

Nürnberg - Wer wagt, gewinnt! Das dachte sich offensichtlich Don Jackson, der Trainer des EHC München, beim Spiel seiner Red Bulls bei den Nürnberg IceTigers um den ehemaligen EHC-Goalie Jochen Reimer.
Fast sieben Minuten vor Schluss nahm der US-Coach bei einer Strafe gegen Nürnberg seinen Keeper Florian Hardy vom Eis und ließ den EHC mit zwei Mann mehr auf Reimers Kasten anrennen. Da stand es 1:2 aus Münchner Sicht.
Dons Hochrisiko-Spiel zahlte sich aus. Daniel Sparre stocherte 132 Sekunden später den Puck zum 2:2 über die Linie. Sparre war es auch, der dem EHC im Penaltyschießen den Sieg und damit den zweiten Punkt sicherte. Zwei Zähler dank Jacksons Hasardeur-Entscheidung. „Das ist nicht das erste Mal, dass Don so was gebracht hat. Ich erinnere mich, dass er vor ein paar Jahren zu seiner Düsseldorfer Zeit das schon mal gemacht hat“, sagte Uli Maurer vor dem Spiel gegen die Straubing Tigers, „Gott sei Dank, haben wir den Ausgleich geschafft. Es hat sich also gelohnt.“
Der unberechenbare EHC. Schon in der Vorbereitung gegen Lugano, als man 1:4 zurücklag, nahm Jackson den Keeper Minuten vor dem Ende vom Eis – ebenfalls mit dem besseren Ende für den EHC. Die Münchner siegten auch da 6:4. „Don ist immer für Entscheidungen gut, die in keinem Lehrbuch stehen“, sagte Nationalstürmer Alex Barta, „ er geht hohes Risiko.“
Jackson erklärt seine Mut-zum-Risiko-Philosophie so: „Ich denke immer nur an das eine Spiel, nicht das große Ganze. Dadurch ist die Tragweite der Entscheidungen viel kleiner. Da riskiert man mal mehr.“