Die Woche der Wahrheit

Wegweisende Spiele gegen Rivalen wie Bietigheim und Ravensburg sowie das Pokalfinale stehen für Zweitligist EHC München an. Manager Winkler warnt: „Alles und jeder ist unter dem Mikroskop.“
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Duell Vize gegen Meister: Der EHC München um Keeper Sebastian Elwing muss am Freitag bei Titelträger Bietigheim ran.
Rauchensteiner/AK Duell Vize gegen Meister: Der EHC München um Keeper Sebastian Elwing muss am Freitag bei Titelträger Bietigheim ran.

Wegweisende Spiele gegen Rivalen wie Bietigheim und Ravensburg sowie das Pokalfinale stehen für Zweitligist EHC München an. Manager Winkler warnt: „Alles und jeder ist unter dem Mikroskop.“

MÜNCHEN Der Eishockey-Trainer Pat Cortina ist ein Mann mit klaren Prinzipien. Die fasst er gern in markig-markante Sätze zusammen. Einer dieser Cortina-Leitsätze lautet: „Es zählt nur deine Leistung im jetzigen Moment, deine Verdienste in der Vergangenheit sind genau das: vergangen.“ Deswegen bringt es den Coach des EHC München in Rage, wenn sich Spieler auf ihren Loorbeeren ausruhen. „Die Einstellung muss immer stimmen“, fordert Cortina.

Doch beim EHC, dem aktuellen Tabellenzweiten, stimmten zwar meist die Ergebnisse, die Einstellung aber nicht immer. Die 1:4-Pleite beim Tabellenvorletzten Hannover war die Blaupause dafür, wie man es nicht macht. „Am Sonntag war ich richtig sauer. Auswärts fehlte uns zuletzt die Konstanz. Das liegt aber an uns, nicht an unseren Gegnern. Egal, ob in Dresden, in Crimmitschau, in Garmisch oder in Hannover, es fehlte jeweils an der rechten Einstellung“, ärgert sich auch Manager Christian Winkler, „wenn die Mannschaft das nicht bald von sich aus ändert, werden halt wir an einigen Schräubchen drehen müssen. Es kann nicht sein, dass nur daheim Leistung gebracht wird. Alles und jeder ist unter dem Mikroskop, bis Ende des Jahres werden wir wissen, mit wem wir unser Ziel erreichen können. Falls wir da Defizite ausmachen, werden wir gegebenenfalls reagieren und noch jemanden als Verstärkung holen.“ Ein guter Indikator dürfte da schon die nächste Woche sein, denn für den EHC steht die Woche der Wahrheit an. Winkler: „Wir haben jetzt fünf extrem wichtige Spiele. Das ist bereits wie Playoffs.“

Der Härtetest

Am Freitag (20 Uhr) muss der EHC bei Meister Bietigheim ran, der dem EHC im Finale der vergangenen Saison den Titel weggeschnappt hat. „Ich will sehen, dass die Mannschaft an den Aufgaben wächst“, sagt Trainer Cortina. Und Winkler meint: „Eine Neuauflage gegen den Finalgegner ist etwas ganz besonderes. Außerdem haben wir in Bietigheim bisher immer mit einem Tor Unterschied verloren, es ist Zeit, dass diese Serie reißt.“

Die Revanche

Bei den Dresdner Eislöwen kassierte der EHC eine absolut unnötige Niederlage nach Penaltyschießen. „Da haben wir noch eine Rechnung offen. So ein Spiel ist als Charaktertest immer gut“, sagt Manager Winkler, „da erwarte ich mir ein Signal.“

Das Finale

Am Dienstag steigt das Endspiel um den DEB-Pokal in Bremerhaven, es wäre der erste große Titel in der Geschichte des EHC. „Wir sind nicht so weit gekommen, um zu verlieren“, sagt Cortina. Und Winkler fügt an: „Das ist das vielleicht wichtigste Spiel in der bisherigen Vereinsgeschichte.“ Der Cup ist immerhin mit 12000 Euro dotiert, der größte Teil davon würde in die Teamkasse fließen. „Ich sehe den Pokal als Event für die Fans. Für sie wollen wir den Pokal auch holen“, erklärt Kapitän Andreas Raubal.

Die volle Hütte

Der 30. Dezember 2008, das war der erste Anlauf der Fan-Aktion „volle Hütte“, die dem EHC weit über 6000 Fans in die Olympia-Eishalle brachte. „Ein Wendepunkt. Danach stieg der Zuschauerschnitt gewaltig, das hat uns auch sportlich nach vorne gebracht“, sagt Winkler, „die ,volle Hütte’ gegen Kaufbeuren ist das wichtigste Heimspiel der Saison. Wir stehen bei den Fans in der Pflicht.“

Der Konkurrent

Der Sonntag führt den EHC dann nach Ravensburg, auch da ist Revanche angesagt für das 2:6, die bisher einzige Heimniederlage des EHC. „Das war ärgerlich“, sagt Raubal, „außerdem halte ich Ravensburg mit für die stärkste Mannschaft überhaupt. Ich schätze sie sogar stärker ein als Tabellenführer Schwenningen.“

Die Woche der Wahrheit für den EHC, denn die Vergangenheit, sie zählt nicht.

Matthias Kerber

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