Die Vitrine wartet

3:2 gegen Dresden, doch beim EHC denken sie nur ans Pokalfinale am Dienstag. Manager Winkler will die erste Trophäe für den Verein
MÜNCHEN Gleich zu Beginn, da setzte es eine innige Umarmung unter Männerfreunden. Manager Christian Winkler herzte Trainer Pat Cortina noch vor der Begegnung des EHC München gegen die Dresdner Eislöwen. Schließlich hatte der Coach etwas zu feiern, es war seine 150. Partie an der Bande der Münchner (zudem bestritt Stürmer Mike Kompon sein 200. EHC-Spiel). „Das war ein sehr emotionaler Moment für mich", befand Cortina, „wir haben schon einiges zusammen durchgemacht. Und ich hoffe, wir werden noch viel zusammen erleben."
Am Sonntagabend in der Olympia-Eishalle erlebten Cortina & Co. wieder einiges. Der EHC lag 51 Sekunden vor dem Ende noch 2:0 (Tore: Dave Reid (3.), Mike Kompon (21.) vorne, dann kam Dresden noch zum Anschluss und erzielte mit der Schluss-Sirene den 2:2-Ausgleich. Doch Kevin Lavallee traf am Ende zum 3:2 in der Verlängerung.
Ein Pflichtsieg in der von Winkler ausgerufenen „Woche der Wahrheit". Doch alle Augen und Herzen sind schon längst beim Pokal. Da trifft der EHC schließlich am Dienstag (20 Uhr) in Bremerhaven im Finale auf die Fischtown Pinguins. „Ich denke, dieses Finale ist eines der wichtigsten Spiele in der Geschichte des EHC", sagte dann auch Klub-Präsident Jürgen Bochanski.
Ein (EHC-)historisches Ereignis soll es werden und ein großes Merci! „Diesen Pokal nach München zu holen, das wäre ein gigantisches Dankeschön an unsere Fans", sagt Kapitän Andreas Raubal, „Das wäre ein Geschenk, dass wir ihnen machen wollen für die bedingungslose Unterstützung, die sie uns stets schenken."
Manager Christian Winkler, der schon den Großteil des Preisgeldes (12 000 Euro) für die Mannschaftskasse ausgelobt hat, meinte: „Wir sind nicht soweit gekommen, um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Diese Mannschaft hat es sich verdient, das Ding zu holen. Außerdem: Es ist Zeit, dass wir für den Verein einen ersten Pokal in die Vitrine holen."
Der Pokal, am Anfang von allen Beteiligten ungeliebt (Co-Trainer Joseph Heiß: „Erst dachten alle: So ein Käse!"), mauserte sich von Runde zu Runde zu einem starken Wettbewerb. Erst schaltete der EHC den EV Landshut aus (2:0), dann Ravensburg (5:4 n.V.), dann Schwenningen (4:1). Jeweils musste der EHC auswärts ran, wie auch jetzt im Finale.
Ein gutes Omen? In der Liga hatte der EHC zuletzt eine Auswärtsschwäche. Das 1:4 am Freitag in Bietigheim war die vierte Auswärtspleite in Serie. Winkler floskelnd: „Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Wir sind da auswärts ungeschlagen. Da ist mir nicht bange."
Und auch Pat Cortina meinte: „Das Spiel 151 gegen Bremerhaven ist ganz speziell für mich. Ich hoffe, dass das der Beginn der nächsten 151 Spiele für mich sein wird.“ Dann mit noch mehr Trophäen. Matthias Kerber