Die Vier ist Trumpf beim EHC
Die „Energiereihe“ im Münchner Eishockey:Die Männer um Buchwieser, für viele ein kommender Nationalspieler, begeistert Coach und Manager: „Der Schlüssel unseres Erfolgs.“
MÜNCHEN In der Zahlenmystik steht die Vier für zielbewusste, fleißige Arbeiter. Im Eishockey steht die vierte Reihe meist für eine gewisse Talentfreiheit. Spieler, die vorwiegend dafür da sind, den Stars Zeit zur Erholung zu verschaffen. Doch beim EHC München, der am Freitag Spiel 1 des Zweitliga-Finales (best of five) bei den Schwenninger Wild Wings mit 6:4 gewinnen konnte, steht die Vier für bedingungslosen Einsatz und Erfolg, für physische und mentale Stärke. „Ich würde sage, dass unsere vierte Reihe die konstanteste überhaupt bei uns ist. Unsere Erwartungen wurden bei bei weitem übertroffen“, sagte Coach Pat Cortina vor dem Heimdebüt im Finale. „Der Schlüssel unseres Erfolges in dieser Saison ist die vierte Reihe, unsere Energie-Reihe.“
Bei Spiel eins gegen Schwenningen erzielte die 4.Reihe durch Christian Wichert und Martin Buchwieser zwei Tore. „Die vierte Reihe war überragend“, sagte Manager Christian Winkler. Und Kapitän Andreas Raubal meint: „Was die kämpferische Einstellung angeht, kann sich fast jeder andere eine Scheibe von diesen Jungs abschneiden.“
Die Jungs, das sind Martin Buchwieser, Christian Wichert und Mario Jann und Sven Gerbig. Die beiden teilen sich die Einsätze.
Martin Buchwieser
Der 21-Jährige ist der Shooting-Star des EHC, zwischenzeitlich stellte ihn Cortina in dieser Saison sogar in der 1. Reihe auf, so sollte er Erfahrung sammln. Buchwieser, der seit einigen Monaten mit Thaibox-Weltmeister Besim Kabashi trainiert, langt auch auf dem Eis mal kräftig zu. „Er ist einer für die DEL. Am besten mit uns. Ich denke, er wird es sogar in die Nationalmannschaft schaffen“, glaubt Manager Winkler.
Christian Wichert
Der 22-Jährige ist der fitteste Spieler des EHC und gilt als der „Trashtalker“ des EHC, der auch mal mit ein paar Sprüchen provoziert. „Er entwickelt sich von Saison zu Saison gewaltig weiter“, sagt Winkler.
Mario Jann
„Mario ist unser Duracell-Hase, sein Motor geht nie aus“, sagt Winkler über den 30-Jährigen, der nach mehreren Verletzungen in dieser Saison einige Mal auf der Tribüne Platz nehmen musste. „Die Würde mit der er das akzeptiert hat, war beeindruckend“, sagt Cortina.
Sven Gerbig
Der ehemalige DEL-Stürmer verletzte sich zu Saisonbeginn schwerst: Knöchel- und Wadenbeinbruch. Eine Verletzung, die auch das Karriereende bedeuten kann. Doch Gerbig kämpfte sich zurück, überzeugt mit Einsatz. Raubal: „Svenni ist einer, den man gern im Team hat, er kann auch mal zulangen, wenn es nötig sein sollte.“
Die vierte Reihe, sie tut sowieso immer alles, was nötig sein sollte.
Matthias Kerber
- Themen:
- Christian Winkler