Die Versöhnung
EHC-Manager Christian Winkler und Ex-Coach Bernie Englbrecht haben sich ausgesprochen. „Wir haben sozusagen ein Ei drübergeschlagen.“
MÜNCHEN Die Ära des Bernie Englbrecht beim EHC München war eine kurze, stürmische, minder erfolgreiche und durch und durch turbulente.
Der Ex-Nationaltorhüter, der in München wegen seiner Ausraster während seiner Karriere den Spitznamen „Psycho-Bernie“ erhielt, legte sich in der Saison 2007/2008 mit den Spielern an, forderte etwa Stürmerstar Mike Kompon auf, mit ihm „vor die Tür zu gehen“. Er sagte über seine Akteure, dass er das „einfachste System“ spielen lasse, weil sie „eh nichts anderes im Kopf verarbeiten können“.
Das Ganze gipfelte in einem AZ-Interview, in dem Englbrecht den EHC-Bossen vorwarf, ihm „faule Eier ins Nest gelegt“ zu haben. Nach neun Spieltagen feuerte der EHC deswegen Englbrecht „wegen vereinsschädigenden Verhalten“. Manager Christian Winkler bezeichnete die Verpflichtung des Landshuters als „größten Fehler meiner Karriere“. Das war im Oktober 2007. Jetzt, gut zwei Jahre später, kam es zur Versöhnung. „Ich war in der Olympiahalle und plötzlich stand der Bernie vor mir“, sagt Winkler.
Was folgte, war ein langes Gespräch mit Englbrecht, der ein gutes halbes Jahr nach der München-Episode in der Oberliga bei Deggendorf anheuerte, aber dort nach 22 Spieltagen wieder gehen musste. „Er hatte die Größe zuzugeben, dass er Fehler gemacht hat“, erklärt Winkler, „er hat gesagt: Es hat halt nicht gepasst. So sehe ich es auch.“
Damit dürfte der Status der persona non grata, der unerwünschten Person beim EHC für den Ex-Coach aufgehoben sein. Winkler: „Wenn Leute nicht verstehen können, wie man nach all dem wieder mit Bernie reden kann, kann ich nur sagen: Wir haben sozusagen ein Ei drübergeschlagen. Damit sollte es sich jetzt auch bitte haben.“
Matthias Kerber
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