Die Halloween-Hackler

Den EHC-Stars Reid und Ready fehlen jeweils fünf Zähne. In der AZ erzählen die beiden über das klassische Leiden eines Eishockey-Profis: „Der Schmerz ist anfänglich gar nicht so schlimm.“
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Der Puck ist der natürliche Feind des Zahns: Die EHC-Stars Ryan Ready (r.) und Dave Reid haben in ihrer Karriere jeweils bereits fünf Zähne einbüßen müssen.
Gregor Feindt Der Puck ist der natürliche Feind des Zahns: Die EHC-Stars Ryan Ready (r.) und Dave Reid haben in ihrer Karriere jeweils bereits fünf Zähne einbüßen müssen.

Den EHC-Stars Reid und Ready fehlen jeweils fünf Zähne. In der AZ erzählen die beiden über das klassische Leiden eines Eishockey-Profis: „Der Schmerz ist anfänglich gar nicht so schlimm.“

MÜNCHEN Halloween, das Fest des Gruselns und Grauens. Bei den Spielern des EHC München war dieses Fest in den letzten Jahren immer ein gern gesehener Anlass, um sich zu verkleiden und fesch geschminkt die Geisterstunde zum Geistertag auszudehnen.

Doch in diesem Jahr, der DEL-Debütsaison des Aufsteigers, ist alles ganz anders. Statt sich wohligen Gruselschauern hinzugeben, müssen die EHCler am Samstag (18.30 Uhr) bei den Eisbären in Berlin antreten.

Dabei hätten die Münchner gleich zwei klassische Halloween-Hackler zu bieten, ihre ureigenste Version – die zahnlosen Eis-Vampire. Stürmer Ryan Ready, der beim 7:4-Triumph am Donnerstag gegen die Hamburg Freezers gleich zweimal traf, und Verteidiger Dave Reid haben jeweils fünf Zähne bei ihrem Herzens-Sport eingebüßt.

„Das gehört halt beim Eishockey dazu. Ich bin in meinem Leben schön öfter von einem Puck am Kopf getroffen worden als ich überhaupt zählen kann“, amüsiert sich Reid über seine dezimierte Kauleiste. „Irgendwie erwischt es auch immer wieder die gleichen Zähne“, sagt der Kanadier, der eine Prothese trägt „der Schmerz ist anfänglich gar nicht so schlimm. Im Spiel bist du so voller Adrenalin, dass du es kaum merkst. Erst später, wenn du essen willst, wird es richtig unangenehm.“

Unvergessen für Reid ist aber sein zweites Date mit seiner jetzigen Ehefrau Shauna. „Beim ersten Mal hatte ich noch Zähne, beim zweiten Mal saß ich ihr zahnluckert gegenüber. Sie schaute nicht schlecht, als ich sie das erste Mal an dem Abend anlächelte. Da hatte ich einiges zu erklären. Aber als sie da nicht schreiend davon lief, wusste ich, sie ist etwas ganz Besonderes. So eine Frau muss man einfach halten.“

Das war vor gut sechs Jahren, seit einem Jahr sind die beiden verheiratet.

Auch Stürmer Ryan Ready muss ohne fünf Zähne auskommen. „In meiner allerersten Profisaison habe ich bei einem Crosscheck gleich drei Zähne verloren, später noch einen, als ich einen Stock in mein Gesicht bekam, und den fünften weiß ich nicht mehr so genau“, sagt Ready, der sich aber noch genau erinnern kann, wie seine Eltern ihn nach dem Crosscheck zum ersten Mal sahen. „Mein Vater hat das insgesamt sehr cool genommen, das kann man meiner Mutter hingegen nicht vorwerfen“, sagt der Kanadier Ready, „sie war schon etwas aufgelöst.“

Als Glücksbringer haben weder Reid noch Ready ihre Kauwerkzeuge aufbewahrt. Reid: „Meine Zähne waren durch den Puck in so viele kleine Teile zerschossen, da gab es nichts zum Aufbewahren.“

Aber immerhin die Zahnfee kann bei ihm immer wieder kommen, beim Halloween-Hackler.

Matthias Kerber

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