Die ersten Tage von Blake Wheeler

Nach zwei Auswärtsspielen zu Beginn verbringt der neuen EHC-Star Blake Wheeler jetzt seine ersten Tage in München. Hier lesen Sie, was den NHL-Profi verwundert und auf wen er wartet
Gregor Röslmaier |
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n Blake Wheelers Stammliga, der NHL, gehen die Schiedsrichter nachsichtiger mit körperlichem Spiel um als in Deutschland – hier checkt Wheeler Thomas Gödtel.
Sampics/Augenklick n Blake Wheelers Stammliga, der NHL, gehen die Schiedsrichter nachsichtiger mit körperlichem Spiel um als in Deutschland – hier checkt Wheeler Thomas Gödtel.

MÜNCHEN Zwei Auswärtsspiele mit dem EHC hat er hinter sich, doch nun ist Blake Wheeler auch in seiner neuen Heimat gefordert. Der NHL-Star wirkt etwas müde an seinem ersten Tag in München, dem Beginn in der neuen Stadt. Vor der Tür wartet Wheelers neuer Dienstwagen. Den Pullover eines Sponsors hat er schon an. Wheeler ist angekommen beim EHC. Fast schüchtern schaut er sich in seinem Hotel um, spricht leise, bescheiden. Auf keinen Fall den großen Superstar raushängen lassen. Dass er aber genau das ist in der EHC-Mannschaft ist, zeigte er am Wochenende beim 3:2-Auswärtssieg in Iserlohn. „Wahnsinn, was der Blake da gespielt hat. Man hat gedacht, dass ein Mann mit lauter Kindern spielt”, sagte Manager Christian Winkler.

Nach der Partie ging es im Mannschaftsbus zurück. „Das letzte Mal, dass ich in einem Bus von einem Spiel nach Hause gekommen bin, muss zu College-Zeiten gewesen sein”, erzählt Wheeler. In der amerikanischen Profiliga fliegen die Mannschaften zu den Spielen – lange Busfahrten sind tabu.

Für Wheeler endete die Reise morgens um halb vier in seinem Hotel. „Es hat fast schon Spaß gemacht, wieder einmal Bus zu fahren und mit den Jungs abzuhängen”, sagte er nun, nachdem er nach
nur fünf Stunden Schlaf schon wieder raus musste aus dem Hotelbett: zur Pressevorstellung.

Zusammen mit Winkler sitzt er beim Frühstück und erzählte von seinen Eindrücken: „Das Tempo in der Liga ist ganz schön hoch, hier spielen viele Jungs, die auch in der NHL mithalten könnten.”

Das klingt höflich, ist aber nicht die reine Wahrheit. Spätestens in Iserlohn war zu erkennen, wie stark er in der Offensive ist. Elegant umspielte Wheeler die Gegner, tankte sich durch das Angriffsdrittel, setzte harte Checks. „Als er am Freitag das erste Mal mit den Jungs auf dem Eis stand, haben sie ihn angeschaut wie kleine Kinder den Weihnachtsbaum”, sagt Winkler. Trotz des Respekts vor dem Star, der in der vergangenen Saison Top-Scorer der Winnipeg Jets war, gelang die Integration schnell. „Der Auswärtstrip war gut, um alle kennen zu lernen”, meint Wheeler. Nur mit der europäischen Regelauslegung kommt Wheeler noch nicht klar. Dass er in seinem ersten Spiel nach einem Check schon nach neun Minuten vom Eis musste, versteht der 26-jährige nicht: „Ich war komplett frustriert nach der Strafe. In Amerika hätte mich da niemand rausgeschickt.”

Trotzdem findet sich der Amerikaner immer besser zurecht im neuen Land: „Ich kannte bereits Blake Sloan, der mir viel hilft.” Besonders angetan haben es Wheeler die Fans: „Es gibt doch nichts Schöneres, als auswärts die Menge zum Schweigen zu bringen. Aber toll finde ich es, wie sie sich mit ihren Gesängen mehr selbst unterhalten, als sich, wie in der NHL, vom Spiel anspornen zu lassen.”

Jetzt beginnen zwei schwere Wochen: Die Liga pausiert wegen dem Deutschland-Cup, der am Wochenende in der Olympia-Eishalle ausgespielt wird. Und Blake Wheeler, der vor gut einer Woche Vater wurde, wartet auf seine Familie. Seine Frau und Sohn Loui werden noch im November nach München kommen. „Aber es ist jetzt schon hart”, gesteht er. „Ich bin extra nicht früher nach Europa, weil ich bei der Geburt dabei sein wollte. Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Frau. Sie hat gerade eine ziemlich verrückte Zeit mit dem Baby, ich würde ihr gerne helfen.”

Immerhin bleibt dann noch Zeit, sich einen anderen Wunsch zu erfüllen: „Ich werde noch heute Abend ein echtes Münchner Bier trinken”, schmunzelt Wheeler. Prost!

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