Die Eishockey-Familie trauert um Franz Jüttner
MÜNCHEN Die 2245 Zuschauer in der Olympia-Eishalle erhoben sich von ihren Plätzen, als Stadionsprecher Stefan Schneider wenige Minuten vor Spielbeginn das Eis betrat. Die EHC-Familie nahm Abschied von einem seiner Gründungsväter. Am vergangenen Dienstag starb der ehemalige Vorstand und Mitbegründer des EHC, Franz Jüttner, überraschend im Alter von 51 Jahren. Nach einem Eishockey-Training in Landshut brach er nach dem Duschen zusammen, der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
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Wie sehr der Chef der Disko „8 Seasons“ noch in den Herzen von Fans und Verein ist, bewies der EHC am Freitag-Abend gegen die Wolfsburg Grizzly Adams. Schneider und einige Fans ließen in aller Eile extra ein Trikot mit der Nummer 24 produzieren, mit der Jüttner selbst noch für den HC98, aus dem der EHC hervorging, 1999 in der Bezirksliga gespielt hatte. Das weiße Dress wurde vor der Partie unter die Hallendecke über der Fankurve im Norden gezogen. Im Eishockey gilt diese Zeremonie als größte Ehrung, gar als Heiligsprechung. Dazu enthüllte die Fankurve noch den Schriftzug: „Pfiat di Franz!“ Die Spieler setzten die Helme ab um der Familie um Ehefrau Nicole, die gerührt auf der Haupttribüne saß, zu erweisen.
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