Die Eis-Raupe verbreitet Angst und Schrecken

EHC München gewinnt gegen Weißwasser das vierte Spiel in Folge. „Gegner wissen, dasses gegen uns weh tut.“
MÜNCHEN So ganz will Christian Winkler dem Frieden noch nicht trauen. „In den letzten Jahren haben wir einfach schon zu viel erlebt, als dass ich mich jetzt beruhigt zurücklehnen könnte“, sagt der Manager des EHC München.
Trotzdem: So gut wie jetzt war der EHC München wohl noch nie. Das 7:3 gegen Weißwasser am Sonntag (Tore: Mario Jann/2, Martin Schymanski/2, Mike Kompon, Dave Reid, Martin Buchwieser) war für die Mannen um Trainer Pat Cortina wieder Mal der vierte Sieg hintereinander. In der zweiten Liga liegt der EHC München nach der Hälfte der Hauptrunde auf Rang drei – mit Tendenz nach oben. Und vor allem: „Wir haben uns jetzt als Mannschaft in der Liga langsam einen Ruf erarbeitet“, sagt der endlich wiedergenesene Verteidiger Andreas Jocher. Und zwar: „Wir sind gefährlich.“
Das neue Selbstbewusstsein dokumentierten die Kufencracks auch am Sonntag, als sie ihren Sieg mit einer Raupe auf dem Eis feierten. Und die Raupe verbreitet Angst und Schrecken. Manager Winkler glaubt, dass die Gegner angesichts des starken EHCs immer weniger Lust verspüren, in die Olympia-Eishalle zu kommen. „Sie wissen, dass es gegen uns weh tut.“
Trainer Cortina jedenfalls scheint seine Ankündigung von vor der Saison wahr gemacht zu haben. Tatsächlich wirken seine Spieler auf dem Eis wie Mini-Cortinas, die nie aufgeben und ein Spiel nie freiwillig verloren geben würden. „Seine Leidenschaft, seine Disziplin, seinen Willen und seine Lust auf Eishockey hat er den Spielern auf jeden Fall eingeimpft“, sagt Winkler.
Cortina verlangt viel von seiner Mannschaft. Winkler: „Die Spieler müssen bei ihm bei jedem Training so aggressiv sein wie bei einem Spiel. Diese Intensität beim Training habe ich noch nie erlebt.“ Sonst gibt es Ärger – einen seiner gefürchteten Wutanfällen des Dolomiten-Vulkans.
Doch richtig ausgebrochen ist der Italo-Kanadier schon lange nicht mehr.
Filippo Cataldo