Die DEL-Klubs rufen um Hilfe - nur der EHC nicht

Den Eishockeyklubs fehlen 60 Millionen Euro, um die Saison im November zu beginnen. Der EHC hüllt sich in Schweigen.
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Wann gibt es wieder Saisonspiele in der DEL? Der EHC München musste sich zuletzt mit Testspielen begnügen.
Wann gibt es wieder Saisonspiele in der DEL? Der EHC München musste sich zuletzt mit Testspielen begnügen. © gepa pictures/ho

München - Der Appell des deutschen Eishockeys richtete sich an die Mächtigsten der Mächtigen im Staat. 60 Millionen Euro fehlen - und die Politik soll helfen: Der Berg, vor dem die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in den kommenden Tagen steht, ist riesig.

Die vom Coronavirus gerissene Finanzlücke muss schleunigst geschlossen werden, wenn die Liga tatsächlich am 13. November in die neue Saison starten will. Ohne Hilfe von außen würde das Eis bedrohlich dünn.

Muss der DEL-Saisonstart erneut verschoben werden?

Bis zum 2. Oktober gab sich die DEL auf ihrer Gesellschafterversammlung am Montag in Frankfurt Zeit, um Gelder zu akquirieren oder Kosten zu drücken. "Wir müssen mit der Politik darüber sprechen, welche Hilfen kommen", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: "Die avisierten Sachen müssen irgendwann mal festgezurrt werden."

Gelingt das nicht, muss die kommende Spielzeit wohl zum zweiten Mal verschoben und vielleicht auch verkürzt werden. Eigentlich hätte es schon am 18. September losgehen sollen.

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Mit Hilfen meint Tripcke vor allem die Mittel aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung, das jedem der 14 DEL-Vereine theoretisch 800.000 Euro verspricht. Mit der Umsetzung gibt es aber Probleme. Antragssteller dürfen laut einer EU-Richtlinie bis zum 31. Dezember 2019 kein negatives Eigenkapital aufweisen.

Diese Bestimmung soll zwar nicht für Kleinunternehmen gelten, doch gerade größere Klubs zählen aufgrund ihres Umsatzes und ihrer Mitarbeiter-Anzahl nicht dazu.

DEL-Klubs kämpfen ums Überleben

Und das veranschlagte Geld würde womöglich ohnehin nicht genügen. Wolfgang Gastner, Hauptgesellschafter der Nürnberg Ice Tigers, sprach von einem "siebenstelligen Minus", das ihm drohe. Denn aktuell sind auch im Eishockey nur 20 Prozent Zuschauer in den Hallen erlaubt, wenn das Infektionsgeschehen mitspielt.

Dies sei auch mit den Mitteln des Konjunkturpakets kaum auszugleichen. Neben Geldern aus der Politik könnte der DEL auch eine Perspektive in Sachen Erhöhung der zugelassenen Besucher helfen.

Der EHC Red Bull München wollte sich auf AZ-Anfrage zu der Thematik nicht äußern. Auffällig ist, dass der EHC die offizielle Pressemitteilung der DEL mit dem Ruf nach Hilfen an die Politik auf seinen Seiten nicht teilte. Während die restlichen Klubs um ihr Überleben kämpfen, hüllt sich der EHC beharrlich in Schweigen.

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4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • mis76 am 25.10.2020 17:22 Uhr / Bewertung:

    Der EHC kann auch nicht um Hilfe rufen- es gibt ihn nicht in der DEL
    Und das Retortenprodukt Oberwiesenfeld hat ja die Ösibrause

  • Bedingungsloses Grundeinkommen am 24.09.2020 13:21 Uhr / Bewertung:

    Red Bull ist als Werbeträger auch nicht auf Zuschauereinnahmen angewiesen.
    Auch nicht auf Fernsehgelder.

    Sondern nur auf Präsenz in der Öffentlichkeit.
    Wie eine Littfaßsäule halt.

  • Bedingungsloses Grundeinkommen am 24.09.2020 13:16 Uhr / Bewertung:

    Des is nur die Spitze des Eisberges.

    Übrig bleiben werden überall nur die Reichen.

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