Didi Hegen: "Die Qualität der Münchner ist schon einfach geil

In der AZ spricht Eishockey-Ikone Hegen über das Duell des EHC gegen Augsburg und den überragenden AEV-Goalie Roy.
Interview: Matthias Kerber |
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Eishockey-Legende Didi Hegen spricht im AZ-Interview über das spannende DEL-Halbfinale zwischen dem EHC München und den Augsburg Panthers.
Rauchensteiner/AK/firo Eishockey-Legende Didi Hegen spricht im AZ-Interview über das spannende DEL-Halbfinale zwischen dem EHC München und den Augsburg Panthers.

Der EHC liegt in der Halbfinalserie gegen Augsburg mit 1:2 zurück. In der AZ spricht Eishockey-Ikone Hegen über das Duell und den überragenden AEV-Goalie Roy: "Auch er ist kein Außerirdischer".

München - Der 56-jährige Didi Hegen war sieben Mal deutscher Meister, unter anderem mit Hedos München (1994). Seit 2010 ist der Ausnahmestürmer Mitglied der Hall of Fame. Er bestritt 106 WM-Spiele (39 Tore, 21 Assists) und war fünf Mal bei Olympia dabei.

AZ: Herr Hegen, der Triple-Meister EHC Red Bull München tut sich in der Halbfinal-Serie gegen die Augsburger Panther sehr, sehr schwer, liegt vor Spiel vier am Mittwoch sogar mit 1:2 zurück. Wie überrascht sind Sie von dem Verlauf bisher?
DIDI HEGEN: Schon sehr! Dass es im Halbfinale eng und spannend wird, ist klar, hier treffen wirklich die besten vier Teams in Deutschland aufeinander. Dass München sich aber derart mühen muss, war so dann doch nicht zu erwarten. Denn: Die Qualität der Münchner ist schon einfach geil. Und im Normalfall setzt sich in einer Serie am Ende fast immer die bessere Mannschaft durch.

Hegen: "Trainer Don Jackson weiß sicher, an welchen Rädchen er drehen muss"

Das Augsburger Bollwerk ist für München kaum zu knacken – 165 Schüsse in drei Partien, aber nur sechs Treffer, das sagt viel aus.
Das stimmt, aber jetzt ist München gefragt. Sie müssen Lösungen finden, um diesen Riegel zu knacken. Denn: Es gibt immer Lösungen. Wenn der Puck nicht rein will, muss man eben noch viel härter zum Tor ziehen, es für den Goalie schwieriger machen, den Puck zu sehen und damit abwehren zu können. Trainer Don Jackson weiß sicher, an welchen Rädchen er drehen muss, damit München doch noch Erfolg hat und weiterkommt.

Sie gehen davon aus, dass München ins Finale einzieht?
Eigentlich ist die Qualität im Kader des EHC zu hoch, als dass sie im Halbfinale scheitern sollten. Wenn man sich die drei Spiele bisher angesehen hat, war München die bessere Mannschaft, sie waren dominant, haben auch nicht schlecht gespielt. Das sollte ihnen die Sicherheit geben. Sie waren auch in Spiel zwei in Augsburg auf der Siegerstraße, sie wissen, dass sie auch in Augsburg gewinnen können. München ist eine Truppe, die mit solchen Situationen umgehen kann. Falls sie es nicht schaffen sollten, wenn sie in irgendeiner Form die Augsburger unterschätzt haben, haben sie es am Ende des Tages auch nicht verdient, ins Finale einzuziehen. Augsburg war nach der Hauptrunde, also nach 52 Spielen, auch schon das drittbeste Team in der Liga. Wer da nicht verstanden und verinnerlicht hat, dass die wirklich Eishockey spielen können, der ist schon sehr überheblich.

Hegen: "Spieler wie Kahun oder Aucoin sind nicht eins zu eins zu ersetzen"

Man hat aber schon das Gefühl, dass die Red Bulls in dieser Saison ausrechenbarer sind als noch in der Vorsaison, als etwa Dominik Kahun und Keith Aucoin immer wieder für Geniestreiche gut waren.
Solche Spieler kann man auch nicht eins zu eins ersetzen, das geht nicht, das sind Ausnahmeerscheinungen. Wenn man sieht, wie sich Kahun jetzt in Chicago in der NHL behauptet, sagt das schon alles. Er wird dort eine lange und großartige Karriere haben. Aber München hat so herausragende Spieler. Vielleicht sind sie ein klein bisschen weniger genial als die beiden Erwähnten, aber deswegen ist die Mannschaft trotzdem herausragend.

Sie sind einer der besten deutschen Stürmer aller Zeiten. Wie frustrierend ist es, wenn man wie in Spiel drei 71 Mal auf das Tor schießt und am Ende immer an Torwart Olivier Roy scheitert?
Da darfst du dir überhaupt keinen Kopf machen, das darf sich nicht verselbstständigen. Wenn da einer reingehen und sich sagen würde: "Oh Gott, der Roy steht uns gegenüber, was sollen wir nur machen?", dann hast du schon verloren. Einfach draufhauen, sage ich. Und wenn der Puck nicht reingeht, haut man eben wieder drauf. Irgendwann ist das Ding schon drin. Roy hält ausgezeichnet, aber er ist auch kein Außerirdischer, den man nicht bezwingen kann. Außerdem haben wir so gute Torhüter in der Liga – Münchens Danny aus den Birken ist ja auch unglaublich gut –, dass es eigentlich jeder Spieler gewohnt sein sollte, gegen Spitzen-Goalies anzutreten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass in München irgendeine Angst vor Roy herrscht. Die wissen alle damit umzugehen.

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