Der neue EHC: Unschön zum Erfolg
4:3-Sieg in Regensburg. Auch das zweite Spiel nach der Rückkehr von Pat Cortina hat der EHC München gewonnen. »Wir haben noch ganz viel Arbeit vor uns«, musste der Trainer feststellen.
MÜNCHEN Der EHC München ist unter Neu-Trainer Pat Cortina weiter ungeschlagen. Beim Tabellenletzten Eisbären Regensburg siegte das Team um Kapitän Gordon Borberg mit 4:3 nach Verlängerung (Tore München: Beslagic, Rautert, Dolyny, Kompon), damit hat der EHC seit Cortina für den glücklosen Doug Bradley übernahm, zwei Siege mit insgesamt fünf Punkten errungen. Der EHC steht nun in der 2. Liga auf Platz 10, zwei Zähler hinter Playoffplatz acht. „Es war nicht schön, aber wir haben die Punkte“, sagte Cortina, „wir haben noch viel Arbeit vor uns.“
Der neue EHC: Unschön zum Erfolg. „Ein Spiel in der Verlängerung zu gewinnen, ist meist eine Einstellungssache. Die Jungs haben Einstellung bewiesen“, sagte Manager Christian Winkler.
Gebrüllt wie "Dolomiten-Vulkan" Cortina
So wie schon am Freitag, als der EHC gegen Landsberg mit 5:3 gewann, den ersten Sieg nach fünf Niederlagen in Serie einfuhr. Wie emotional dieser Sieg für die frustrierten EHCler war, zeigte die Reaktion von Winkler, der an der Bande mehrmals auf und ab hüpfte und in einer Lautstärke rumbrüllte, die „Dolomiten-Vulkan“ Cortina in nichts nachsteht. „Wenn wir dieses Spiel nicht gewonnen hätten, dann hätte ich wohl komplett den Glauben an die Mannschaft und mich selbst verloren“, sagte Winkler der AZ, „die Mannschaft hat gezeigt, dass noch Leben in ihr steckt.“
Winkler bleibt auch vorerst an der Bande. Vor Weihnachten hatten sich der Manager und der damalige Trainer Bradley darauf geeinigt, dass Winkler die Spiele auf der Tribüne verfolgen sollte. Der Amerikaner ist mittlerweile arbeitslos – und Winkler wieder unten. „Ich fand es auch in Ordnung, mir die Spiele von oben aus anzusehen“, sagt Winkler. Andererseits könne er „jetzt wieder meine Emotionen besser rauslassen. Sitze rausreißen auf der Tribüne – das käme wohl nicht so gut.“
Zu sehr gewöhnen sollte sich der Manager lieber nicht an den Platz an Cortinas Seite. Der hat zwar „überhaupt nichts dagegen, wenn Christian mir unten hilft“, allerdings möchte Cortina für die kommende Saison einen Co-Trainer. „Ich will nicht sagen, dass dies eine Bedingung ist dafür, dass ich auch für die nächste Saison unterschreibe, aber ich würde mich sehr über einen Co-Trainer Freude“, so Cortina. Winkler will dem Trainer diesen Wunsch erfüllen.
Auf der Bank wäre dann kein Platz für den Manager. F. Cataldo/M. Kerber
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