Der Joker im Eiskanal: Mit Tempo 60 zu Tal

Die Mama schimpft schon wieder, doch EHC-Raubein Markus Jocher wagt sich beim Red Bull Crashed Ice durch den Parcours.
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Der wilde Hund des EHC in seinem Element: Raubein Markus Jocher.
Rauchensteiner/Augenklick Der wilde Hund des EHC in seinem Element: Raubein Markus Jocher.

Die Mama schimpft schon wieder, doch EHC-Raubein Markus Jocher wagt sich beim Red Bull Crashed Ice durch den Parcours.

MÜNCHEN Wenn es auf dem Eis richtig heiß hergeht, wenn die Körper nach krachenden Checks nur so durch die Gegend fliegen, dann kann einer nicht weit sein: Markus Jocher, der Standby-Profi des EHC München, der härteste Eishockeyspieler der Zweiten Liga.

Deswegen ist Jocher auch beim Red Bull Crashed Ice im Olympiapark am Samstag (Einlass ab 17 Uhr, Eintritt ist frei) dabei. Denn es geht mit Karacho, mit bis zu 60 Stundenkilometern, durch den 386 Meter langen, mit Hindernissen gespickten, eigens installierten Eisparcours im Olympiapark: Sprünge, Wellen und ein paar Überraschungen. Gut 30000 Fans werden zum Spektakel erwartet.

„Des san scho ois verrückte Hund, da muass i aa dabei sei“, amüsiert sich der 31-Jährige, der sich als Ziel gesetzt hat, unter die ersten 32 zu kommen und sich damit auch für die Endveranstaltung am 20. März im kanadischen Quebec zu qualifizieren. „Des wär riesig! Vor 90 000 Zuschauern. Des wär a Fetzn-Gaudi“, sagt Jocher.

Gaudi verspricht sich Jocher allerdings auch jetzt schon, es ist ein Event ganz nach seinem Geschmack. „Oiso, wenn i des ganze gscheid verstandn hob, dann dearf i aa an Check macha – und schubsn aa. Festhoitn ned, zuaschlogn aa ned“, sagt der Mann, den sie „Joker“ nennen. Eigentlich schade, denn auch mal auszuteilen liegt dem Eishockeystar bekanntlich. „Ja mei, dann muass i hoid zur Not nach dem Event die Handschuah hischmeissn. Aber im Ernst: Des is a Gaudi, da lass mas kracha – und guad is.“

Nur einer Person hat Jocher mit der Teilnahme wieder einmal Kopfzerbrechen bereitet: seiner Mama, für die er schon seine Eishockey-Karriere auf Eis legte, um den Familienbetrieb „Nähmaschinen Jocher“ in Garmisch zu übernehmen. „Ja, die Mama hat mi guad gschimpft, dass i des mach: ,Bua, muass des wirklich sei?’ Sie hat so vui gheart, dass' da so vui Verletzte gibt, da kriagt's scho a bisserl ’s Zittern. Aber die Leut, die des macha, die habn mi gefragt: Markus, des is ganz was Narrischs, wär des nix für di? Narrisch, des hod mir gfoin, des is mei Stichwort. Des is wos!“

Und um die Nerven der Mama zu beruhigen, hat sich der brave Bub dann auch etwas ganz Liebes einfallen lassen. „Wenn des ois vorbei is, schick ma die Mama lang in Urlaub“, erzählt er, „i hob ihr a Wocha Wellness und ois gschenkt, mei Bruader hat des gleiche draufgelegt. Und dann soi se sich no a bisserl ausruahn. De zerreißt se ja im Ladn.“

Markus Jocher, Eis-Raubein, narrischer Hund und liebervoller Sohn – alles in einer Person.

Matthias Kerber

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