Der Erzfeind des EHC

Christian Winkler, der Manager des EHC München, über Leichtsinn, Feuer in der Kabine und eine 39-jährige Sensation auf dem Eis.
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39 Jahre alt, aber kein bisschen müde: Niklas Hede (am Boden) bezeichnet Manager Winkler als "Sensation".
sampics/Augenklick 39 Jahre alt, aber kein bisschen müde: Niklas Hede (am Boden) bezeichnet Manager Winkler als "Sensation".

Christian Winkler, der Manager des EHC München, über Leichtsinn, Feuer in der Kabine und eine 39-jährige Sensation auf dem Eis.

AZ: Herr Winkler, der EHC steht auf Platz drei, spielt überzeugendes Eishockey, am Freitag, 20 Uhr, geht es in der Olympia-Eishalle gegen Heilbronn. Die Erleichterung dürfte bei Ihnen sehr groß sein nach der letzten Fiasko-Saison, als etwa Ex-Trainer Bernie Englbrecht meinte, dass die EHC-Verantwortlichen bei den Ausländerverpflichtungen „in den Dreck neig’langt“ hätten.

CHRISTIAN WINKLER: Ich war gerade erst mit Coach Pat Cortina essen. Wir haben uns angeschaut und gesagt: Dass wir Potenzial haben, wussten wir – aber dass die Mannschaft jetzt schon das leistet, was sie auf dem Eis bringt, das hätten wir so selber nicht erwartet. Deswegen, um auf Ihre Frage zurückzukommen, ist die Erleichterung enorm. Der Druck war fast unmenschlich. Mir ist klar, dass es Leute gibt, die die Messer schon gewetzt hatten, die nur darauf warteten, dass der Winkler wieder einen Fehler macht bei den Neuen.

Diesmal suchten Sie Profis nicht nur nach spielerischen Fähigkeiten, sondern auch nach dem Charakter aus.

Ein Spieler ist ja oft eine Wundertüte, da kann man vorher nicht reinschauen. Wir haben alles getan, um schon vorher genau zu wissen, was drin ist. Deswegen sind unliebsame Überraschungen ausgeblieben. Ich würde keinen von denen missen wollen. Sie alle machen den EHC aus und damit den momentanen Erfolg. Und wir haben viele Leader. Ich will eigentlich keinen hervorheben, aber was Niklas Hede abliefert, ist eine Sensation. Es ist eigentlich ein Skandal, dass der seit Jahren in der 2. Liga spielt, der gehört ganz woanders hin. Unser Vorteil ist, dass er schon 39 ist.

Gibt es noch Schwachstellen?

Ich denke, wir können im mentalen Bereich stärker werden. Da gibt es noch Schwankungen. Nehmen Sie vergangenes Wochenende. Da spielten wir zwei Drittel beim Tabellenletzten in Crimmitschau grauenvoll, das war grottenschlecht. Erst im letzten Drittel haben wir zu uns gefunden. Da fehlte vorher das Feuer.

Das soll den Spielern Pat Cortina vor dem letzen Drittel gemacht haben.

Und wie. Da ist der Dolomiten-Vulkan mal wieder so richtig explodiert. Der hat den Spielern dermaßen Feuern unterm Hintern gemacht – und es hat ja auch gewirkt. Aus einem 0:2 haben wir ein 4:2 gemacht. Es darf halt auf keinen Fall eine Zufriedenheit mit dem Erreichten aufkommen. Bruder Leichtfuß ist unser größter Feind und zum Glück ein Erzfeind vom Coach. Cortina wird ihn austreiben. Bruder Leichtfuß ist ein äußerst ungern gesehener Gast. Bei Cortina hat er Stadionverbot.

Interview: Matthias Kerber

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