Der erste Bayer im 900er-Klub

Der EHC Stürmer feiert am Sonntag sein DEL-Jubiläum. Die Tipps des 35-Jährigen für die Jungstars: Ein Anwalt, eine Rechtsschutzversicherung und ein Hund
Matthias Kerber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Ur-Bayer in Diensten des EHC Red Bull München: Klaus Kathan, der sein 900. DEL-Spiel begeht.
Rauchensteiner/AK Der Ur-Bayer in Diensten des EHC Red Bull München: Klaus Kathan, der sein 900. DEL-Spiel begeht.

Der EHC-Stürmer feiert am Sonntag sein DEL-Jubiläum. Die Tipps des 35-Jährigen für die Jungstars: Ein Anwalt, eine Rechtsschutzversicherung und ein Hund

München - Es gibt so Jubiläen, die sind fast unerreichbar. Die diamantene Hochzeit etwa. Da muss man 60 Jahre trauter Zweisamkeit in eheringgeschmückter Partnerschaft verbracht haben.

Oder aber die Mitgliedschaft im Klub der 900er. Dieser elitäre Verein besteht im Moment aus nur drei Mitgliedern, am Sonntag wird ein Vierter aufgenommen. Die Rede ist von Klaus Kathan, dem Stürmer des EHC Red Bull München. Der 35-Jährige bestreitet gegen die Iserlohn Roosters (16.30 Uhr, Olympiaeishalle) Spiel Nummer 900 in der DEL. Damit ist der Bad Tölzer der einzige Bayer in der 900er-Viererbande, die bisher aus Sven Felski (Eisbären Berlin), Mirko Lüdemann (Kölner Haie) und Tino Boos (Düsseldorfer EG) besteht. „900 – das hört sich brutal an, aber es war Zeit, dass auch ein Bayer da mitmischt“, sagte Kathan vor dem Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers, der AZ.

Jetzt die 900 – doch an die 1 kann sich Kathan nicht mehr erinnern. „Es waren zu viel Spiele, ich glaube, es war gegen Düsseldorf, aber wetten täte ich ned drauf“, sagt der Ex-Nationalspieler, der zwei Mal (2002 und 2006) an Olympia teilnahm. „ich weiß nur, dass ich unglaublich nervös war, dass ich bei jedem Wechsel Angst hatte, was falsch zu machen.“
Und er erinnert sich noch, wie er damals aus Tölz zu seinem ersten DEL-Arbeitgeber Berlin gefahren ist. „Ich bin in meinem Fiat Uno naufgerast, alles, was ich dabei hatte, war eine Eishockeytasche. Es war eine der schönsten Zeiten für mich als Spieler.“

Die mit einem Tiefschlag endete. „Ich musste mein Gehalt am Ende einklagen, weil es mal wieder Geldprobleme gab – Eishockey halt“, sagt Kathan, der daher auch einen guten Rat parat hat für die jungen Spieler: „Ein guter Anwalt und eine Rechtsschutzversicherung schaden nie.“ Und er hat noch einen Tipp: „Nehmt nicht alles so ernst. Am besten schafft ihr euch einen Hund an, dann gehst mit dem Gassi und am Abend denkst mal nimma an Eishockey.“

Die Hundekur, sie hätte sicher vielen Spielern nicht geschadet, als der EHC vor dieser Saison vor dem Finanz-Kollaps stand. „Das war wie ein Hammerschlag, denn wir haben das Geld immer pünktlich erhalten“, sagt Kathan, „aber so sind die Umstände im deutschen Eishockey.“

Sein Karriere-Highlight ist klar: die Meisterschaft mit den Hannover Scorpions im Jahre 2010 unter Ex-Bundestrainer Hans Zach. „Das mein Traum mit 33 noch in Erfüllung geht, das haben nicht mehr viele für möglich gehalten“, sagt Kathan.

Zwischen Zach und dem neuen Bundestrainer Pat Cortina, der ja zusätzlich Coach des EHC Red Bull ist, sieht er viele Parallelen. „Beide sind Freunde der sehr klaren Ansagen, haben ein heftiges Temperament, sind Disziplinfanatiker. Der Hans hat ja oft mit mir geschimpft – aber ich wusste, dass er nur schimpft, wenn er was von dir hält.“

Und so bringt es Kathan eben am Sonntag auf 900 DEL-Spiele. Die wird er wohl mit einem kleinen Kabinenfest begehen. „Ich denke, ich bring’ an Leberkas mit.“

Genau so, wie es sich geziemt für den ersten – und einzigen – Bayern im Klub der 900.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.