Der EHC wird stabiler – und jetzt kommt auch noch Neuzugang Butcher

München – Dass Filip Varejcka gegen die Schwenninger Wild Wings als überzähliger Stürmer zuschauen musste, war für den Profi des EHC Red Bull München enttäuschend, aber es könnte für die nächsten Wochen ein Muster liefern.
Nicht nur im Angriff ist das Qualitätsangebot an konkurrenzfähigen Spielern umfänglich, sondern auch in der Verteidigung wird das Gerangel um die Kaderplätze zunehmen, weil der NHL-gestählte Will Butcher vor dem Debüt steht.
Am Donnerstagabend gegen die Nürnberg Ice Tigers (19.30 Uhr/MagentaSport) könnte der offensivausgerichtete US-Amerikaner erstmals in der DEL über das Eis im SAP Garden gleiten - und beim Eishockeyklub sind alle guter Dinge, was die Leistungsfähigkeit des 29-Jährigen angeht.
Hager über Butcher: "Ein supernetter Kerl"
"Er macht einen super Eindruck, ein supernetter Kerl", berichtete Kapitän Patrick Hager nach den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten: "Was man hört über ihn, das gibt uns ein sehr gutes Gefühl. Ich wüsste keinen Grund, warum er keine Hilfe für uns sein sollte."
Auch sein künftiger Defensivkollege Dominik Bittner klingt positiv. "Er kann die Scheibe sehr, sehr gut bewegen. Ich denke, er passt in das sehr läuferisch betonte System. Wir freuen uns sehr auf ihn."
Gleichwohl führt seine Ankunft dazu, dass der Konkurrenzkampf verschärft wird und auf EHC-Cheftrainer Max Kaltenhauser weitere knifflige Entscheidungen zukommen. Womöglich muss gegen die Ice Tigers ein Profi auf die Tribüne, der bisher alle Ligaeinsätze absolviert hat.
Für den aufstrebenden Jakob Weber hat jüngst Manager Christian Winkler ein Plädoyer gehalten, deshalb geht die Aufmerksamkeit eher zu Spielern, deren Leistungen den Erwartungen noch nicht entsprochen haben wie Les Lancaster. Der US-Amerikaner ist zudem ein ähnlicher Spielertyp wie der gleichaltrige Butcher.
EHC nun mit drei Siegen in Folge
Profitieren sollte und dürfte das Gesamtkonstrukt vom auflodernden Hauen und Stechen. Nach Hagers Auffassung ist dieses EHC-Gebilde der Saisonausgabe 2024/25 ohnehin mittlerweile in einem Zuversicht erweckenden Stadium. "Wir müssen bereit sein, wenn die großen Momente kommen und diesen Prozess in der Kabine vorantreiben", sagte der Kapitän.
Dafür habe man vor allem an der Defensive gefeilt und bei den aktuell drei Siegen in Folge schon Fortschritte erzielt. Es gab schließlich nur vier Gegentreffer und gegen Augsburg (3:2) sowie Schwenningen (4:2) brachte der EHC enge Duell über die Bühne.
"Es ist die Bereitschaft, im System zu bleiben und sein Ego hintanzustellen", sagt Hager und meinte zur bisher wechselhaften Form: "Wir haben offensive forciert, als nicht die Zeit dafür war. Jeder muss erst defensiv den Job machen." Cleverer agieren und geduldiger, auch da kann der versierte Butcher helfen.